Starkregen am Dümmer

Sonntag, 22.08.2021 / 9. Tag

 Dümmer-See

Nach einer Woche in der Lüneburger Heide ziehen wir heute an den Dümmer See um. Los geht's kurz vor 10 Uhr, nachdem wir uns von Anke und Bernd sowie vom Platzwart verabschieden. Von Amelinghausen bis zu unserem Tagesziel, Hüde am Dümmer-See, sind es rund 175 km, für die wir bis zum Walsroder Dreieck auf der A 7 und danach auf Bundes- und Landstraßen knapp drei Stunden brauchen. Mit dem reservierten, aber etwas kleinen Stellplatz auf dem zu 90 % von Dauercampern belegten Campingplatz sind wir zufrieden. Weniger zufrieden sind wir allerdings mit dem Wetter. Zwar wurden wir in der Heide schon mit reichlich Regen bedacht, aber was wir hier am Dümmer im wahrsten Sinne des Wortes über uns ergehen lassen müssen, lässt sich kaum beschreiben. Zum Glück können wir unser Camp noch trocken und sogar bei etwas Sonne aufbauen. Das schöne Wetter hält auch noch bis zum Mittagessen an, das die Muddi vom nahe gelegenen Imbissstand in Form von Backfisch und Pommes organisiert. Dann aber künden  dunkle Wolken ein Unwetter an, das dann als wolkenbruchartiger Starkregen nieder geht. Als sich mit Einbruch der Dunkelheit das nächste Unwetter ankündigt, ziehen wir uns früher als geplant in unseren Wohnwagen zurück.

 

 

Mit den Rädern unterwegs

Montag, 23.08.2021 / 10. Tag

 Dümmer-See

Der Tag beginnt mit dem Entschluss, wegen der unbeständigen Witterung nun doch das Vorzelt aufzubauen. Ratzfatz ist das Sonnensegel eingeholt und dank langjähriger Routine die Leinwandvilla aufgebaut. Kurioserweise bleibt aber die unbeständige Witterung aus und die Sonne scheint das wieder gut machen zu wollen, was sie in den letzten Tagen versäumt hat. Das schöne Wetter fordert uns geradezu heraus, uns auf die Räder zu schwingen, um etwas die Gegend zu erkunden. Vergessen ist die qualvolle Radelei auf dem Königinnenweg rund um Amelinghausen. Munter strampeln wir auf dem gut ausgebauten Radweg am Dümmer-See dahin. Wir machen mal hier und mal da Halt und erfreuen uns an der reizvollen Landschaft. Mit dem Vorsatz, in den nächsten Tagen mal den ganzen See zu umradeln, kehren wir nach etwa 5 km in Lehmbruch um und belohnen uns in einer Hüder Bäckerei mit Kaffee und Kuchen. Zurück im Camp kommen in der Nachmittagssonne nach langer Zeit wieder mal  unsere Liegestühle zum Einsatz. Kulinarischer Höhepunkt des Tages sind die von der Muddi in unserer kleinen Bordküche zubereiteten Kasslerhähnchenkeulen mit Blumenkohl und Kartoffeln. Den rundum schönen Tag lassen wir mt einem Schoppen Roten, Knabberkram im Vorzelt und einem Film im Wohnwagen ausklingen.

 

 

Einmal rund um den See

Dienstag, 24.08.2021 /11. Tag

 Dümmer-See

Weniger unserem Bewegungsdrang, als viel mehr der günstigen Wetterprognose ist es zuzuschreiben, dass wir heute schon wieder mit den Rädern unterwegs sind. Während wir gestern nur zu einem Schnupperkurs in den vier Kilometer entfernten Nachbarort Lembruch radelten, sind wir heute wildentschlossen, den ganzen See zu umrunden. Mit dem Start lassen wir uns allerdings reichlich Zeit und nutzen den Vormittag mehr oder weniger zur mentalen Vorbereitung auf unsere Seeumrundung. Gegen 14 Uhr radeln wir los und umrunden zunächst das Südufer des Sees. Vom See selber sehen wir wegen des starken Schilfbewuchs weder an der Süd- noch an der Westseite nicht viel. Wir sind ohnehin gut beraten, wegen des starken Verkehrs auf den Weg zu achten, den sich die vielen Radfahrer mit den Wandersleuten teilen müssen. Obwohl selbst mit einem E-Bike liebäugelnd, ärgern wir uns einmal mehr über die Spezies besonders rücksichtsloser Radler, die mit Akku-Hilfe über die Piste donnern. Es ist schon erschreckend, wenn wir auf dem manchmal schmalen Weg viel zu schnell und zu eng überholt werden. Erschreckender war allerdings auch, als die Muddi nach eine Picknickpause auf einer Bank am Wegesrand ihr Handy vermisst. Sie strampelt fix und besorgt zurück und kann sich das gute Stück in letzter Minute von einem ehrlichen Finder übergeben lassen. Mit dem wieder gefundenen Handy und der absolvierten Seeumrundung wäre auch dieser Tag fast zu Ende, wenn nicht noch ein nicht geplantes, gemütliches Zuammensein mit unseren Nachbarn aus dem Ruhrgebiet folgen würde.

 

 

Buchholz in Diepholz

Mittwoch, 25.08.2021 /12. Tag

 Dümmer-See

Gleich vorneweg, heute wird mal nicht geradelt. Man(n) bzw. Frau soll es ja nicht übertreiben. Stattdessen steht zunächst eine Fahrt mit dem Auto ins 5 km entfernte Lemförde auf dem Programm, um in den dortigen Supermärkten einzukaufen. Nicht ums Einkaufen, sondern um eine Fahrt in die 20 Kilometer entfernte Kreisstadt geht es dann am Nachmittag. Nach erfolgreicher Parkplatzsuche in Zentrumsnähe bummeln wir gemütlich durch die Innenstadt und unterbrechen unseren Spaziergang mit einem kurzen Stopp im Altstadt-Café. Von einer Altstadt ist in der 16.500 Einwohner zählenden, im 2. Weltkrieg stark zerstörten Stadt nicht viel zu sehen. Lediglich ein paar Straßenzüge und die schmucke Gänsemarkt-Passage vermitteln so was wie Altstadt-Flair. Besonders erfreulich für die Muddi ist, dass sie im Frisör-Salon „Hair-Place“ in der Mühlenstraße ohne Voranmeldung wieder tageslichttauglich hergerichtet werden kann. Wieder am Dümmer zurück, ließ es sich dann mit neuer Friese beim Geburtstag unseres Nachbarn Jörg gut feiern. Bis zum Einbruch der Dunkelkeit sitzen wir beim Püllecken und Gegrilltem zusammen.

 

 

Ruhetag

Donnerstag, 26.08.2021 /13. Tag

 Dümmer-See

Auch solche Tage muss es geben. Tage an denen man so gut wie gar nichts, bzw. nur das Nötigste tut. Und so einen Tag verbringen wir heute. Und das mit dem guten Gewissen, in den zurückliegenden Tagen ausreichend aktiv gewesen zu sein. Bei aller Trägheit wird's nämlich so langsam Zeit, sich Gedanken über den weiteren Verlauf unserer Reise zu machen. Dass es zunächst in Richtung Ostfriesland geht, ist klar. Weniger klar ist, auf welchem Campingplatz wir Station machen wollen. Ursprünglich stand Wiesmoor ganz oben auf der Liste. Nachdem man uns aber bereits bei der Reservierungsanfrage mit der ACSI-Card nicht besonders entgegen kommt, pfeifen wir auf die ostfriesische Blütenstadt und fragen bei dem bisher stets ausgebuchten Freizeitpark am Emsdeich nach. Und siehe da, was online bisher nicht funktioniert, klappt gleich beim ersten Anruf. Übermorgen brechen wir unsere Zelte hier am Dümmer ab und setzten auf den in der Nähe von Leer gelegenen Platz um. Nachdem wir bereits die letzten beiden Abende in geselliger Runde bei unseren Nachbarn Jörg und Tina verbracht haben, lehnen wir heute die dritte Einladung dankend ab. Dass wir dennoch Augen- und Ohrenzeuge der unmittelbar vor unserem Vorzelt steigenden Geburtstagsparty unserer Nachbarn sind, nehmen wir gelassen hin. Wir sind bei einem spannenden Netflix-Film ohnehin bis gegen Mitternacht wach.

Heute haben wir leider keine Fotos gemacht
Heute haben wir leider keine Fotos gemacht

 

Kühl und regnerisch

Freitag, 27.08.2021 /14. Tag

 Dümmer-See

Auch heute können wir auf einen recht überschaubaren Tagesablauf zurückblicken. Ein wichtiges Thema ist nach wie vor das Wetter, dessen Vorhersage und Entwicklung wir aufmerksam verfolgen. In der zu Ende gehenden Woche hatten wir am Dienstag gerade mal einen akzeptalen Sonnentag, der Rest war meist regnerisch und kühl. Hinsichtlich unserer bevorstehenden Weiterfahrt nach Ostfrieslland und dem zu erwartenden weiteren Regen sind wie darauf bedacht, unser ganzes Canping-Gerödel möglichst trocken abzubauen und zu verpacken. Zum Glück gelingt uns gleich nach dem Frühstück der Abbau des Vorzeltes. Um nicht komplett im Regen zu stehen, ziehen wir als Übergangslösung nochmal das Sonnensegel in die Kederleiste.