Campaufbau mit kleinen Pausen
Freitag, 07.04.2023 / 1. Tag
Bereits zum dritten Mal steuern wir mit unserem Wohnwagen den Campingplatz an den Lausiger Teichen an. Eigentlich bereits zum vierten Mal, denn auf unserer Radtour auf dem Elberadweg haben wir hier erstmals Station gemacht. Diesmal steuern wir nicht wie bisher über Magdeburg, Zerbst, Roßlau und Lutherstadt Wittenberg, sondern über Egeln, Bernburg und Bitterfeld unser Ziel an. Los geht's kurz nach 10 Uhr ab Oschersleben und an der Schranke zum CP sind wir zweieinhalb Stunden später. Wir sind angemeldet und werden von Platzchefin Sandra sehr freundlich in Empfang genommen und eingewiesen. Während wir unser Camp wieder auf Stellplatz 207 einrichten, werden wir auch vom Platzinhaber und Ehemann André begrüßt. Dass uns der Aufbau in gewohnter Weise recht flott von der Hand geht, ist mehr oder weniger nur Chronistenpflicht. Auch wenn uns das ständige Bücken beim Vorzeltaufbau mehr als uns lieb ist, an die Substanz geht und hin und wieder eine kleine Pause erforderlich macht. Viel schlimmer, zumindest für die Muddi, ist die Tatsache, dass der Reiseleiter die Fernbedienung für unseren kleinen Bordfernseher vergessen hat, ohne die ein Zusammenspiel mit dem Receiver recht kompliziert ist. Zum Glück kann das Problem vom vergesslichen Reiseleiter bis zum Abend noch gelöst werden. Ende gut, alles gut.
Der Frühling lässt auf sich warten
Sonnabend, 08.04.2023 / 2. Tag
Bei leichtem Bodenfrost über Nacht und Temperaturen unter 8 Grad sind wir sehr froh, sowohl im Wohnwagen als auch im Vorzelt gut funktionierende Gasheizungen zu haben. Im Handumdrehen ist es im Vorzelt mollig warm und wir können den Tag, so wie in all den Jahren zuvor, mit einem guten Camperfrühstück beginnen. Zwar lässt sich Klärchen auch im weiteren Tagesverlauf nicht blicken, was uns aber nicht davon hält, am frühen Nachmittag zu einer kleinen Radtour durch die Dübener Heide zu starten. Gleich vorneweg - die Tour verläuft nicht nach Plan, weil der Reiseleiter zu blöd ist, das Radel-Navi richtig zu lesen. Darüber hinaus ist es noch empfindlich kühl und vor allem verläuft die Strecke ausnahmslos auf radweglosen Landstraßen. Auch der Gegenwind auf der Rückfahrt erweist sich trotz Akku unter Hintern als sehr unangenehm. Mehr als ein Ausgleich für die verkackte Tour war ein leckeres Abendessen im zum Campingplatz gehörenden Teichhaus und das gemütliche Zusammensitzen danach mit einigen Mitcampern am Osterfeuer.
Kaiserwetter zu Ostern
Ostersonntag, 09.04.2023 / 3. Tag
Als beim Aufstehen unser Vorzelt einem Eispalast gleicht, ahnen wir noch nicht, dass es Petrus im weiteren Tagesverlauf zum heutige Osterfest besonders gut mit uns meint. Zunächst müssen wir aber hinnehmen, dass nach erfolgter Heizungsinbetriebnahme im Vorzelt so einiges an Kondenswasser auf unseren Frühstückstisch tropft. Die Zeit bis zum Mittag dient der sorgfältigen Vorbereitung auf unser Oster-Menü in der uns von früheren Besuchen gut bekannten Bad Schmiedeberger „Pfeffermühle“. Dass wir dort vor unserer Anreise bereits einen Tisch bestellt haben, erweist sich als goldrichtig. Das Restaurant ist gut besucht - und das hat seinen Grund. Während die Muddi mit einem überbackenen Schweinesteak und Kroketten vorlieb nimmt, gönnt sich der Reiseleiter ein höchst exquisites argentinisches Rumpsteak. Dass wir für beides, einschließlich der Getränke, einen schlappen Fuffi löhnen, ist heute Nebensache. Die angefutterten Kalorien versuchen wir im Anschluss mit einem Spaziergang durch die Stadt und das Kurgelände wieder los zu werden. Was uns aber kaum gelingt, weil in einem Café am Schlossteich noch für jeden eine Eisschokolade geordert wird. In Anbetracht des herrlichen Wetters düsen wir danach noch ein bisschen mit dem Auto durch die Gegend, machen für eine gute Stunde in Lu Wittenberg Halt und sind gegen 18 Uhr wieder zurück im Camp. Den schönen Tag lassen wir nach dem Abendbrot und dem Aktualisieren der Reisenotizen mit einer Flasche Müller-Thurgau und einer Runde Skipbo ausklingen.
40 km elbauf- und elbabwärts
Ostermontag, 10.04.2023 / 4. Tag
So schön wie der Ostersonntag endete, beginnt auch der Ostermontag. Zwar ist es anfangs noch recht kühl, aber schon bald lacht die Sonne vom blank geputzten Himmel, dass es eine Freude ist. Für uns äußerst ideale Bedingungen, um zu einer weiteren Radtour zu starten. Mit voll geladenen Akkus und etwas Verpflegung an Bord düsen wir zunächst auf dem Elberadweg flussaufwärts in Richtung Torgau. Für uns zwei ein „Radler-Dejavue“ der besonderen Art, weil wir diese Strecke vor 15 Jahren (!!!) schon einmal geradelt sind. Damals unterwegs von unserem Dauercampingplatz bei Magdeburg hinein ins tschechische. Damals allerdings ohne Akkus unterm Hintern, dafür aber jeder mit rund 20 kg Gepäck auf dem Drahtesel. In Dommitzsch machen wir kurz Halt an der Stadtkirche St. Marien, setzen dann mit der Fähre nach Prettin über und machen auf der anderen Elbseite erstmal Mittagspause. Die Rundfahrt durch Prettin ist ebenso unspektakulär wie die durch Dommitzsch. In beiden Ortschaften ist österliche Ruhe eingekehrt oder besser gesagt es ist „tote Hose“. Dafür entschädigen uns aber die tadellosen Radwege beiderseits der Elbe, bzw. unterm Deich derselben. Hier strampeln wir flussabwärts bis zur Fähre Mauken - Pretzsch. Der Empfehlung unserer Campingplatzbetreiber Sandra und André folgend, kehren wir in Pretzsch zu Kaffee und Kuchen ins Schloss-Café ein. Von hier bis zum Campingplatz ist es nur noch ein Katzensprung. Wieder „daheim“ lassen wir die Tour noch einmal Revue passieren und sind dankbar, dies alles bei halbwegs guter Gesundheit erleben zu dürfen. Zum Abendbrot gibt's nach dem ausgefallenen Mittagessen nur 'ne Nudelsuppe mit Würstchen. Man(n) kann schließlich nicht jeden Tag argentinisches Rumpsteak auf dem Teller haben. Ein Schoppen Roter und eine Runde Skipbo beschließen diesen wunderschönen Tag.
Petrus spielt nicht mit
Dienstag, 11.04.2023 / 5. Tag
Der Entschluss unseren Aufenthalt um einen Tag zu verlängern, bringt zumindest wettermäßig nicht den erhofften Erfolg, weil uns Petrus nach den zwei sonnigen Tagen einen dicken Strich durch die Rechnung macht. Schon über Nacht trommelt der Regen recht intensiv auf unser Wohnwagendach und am Morgen schauen wir durchs Dachfenster in einen regenwolkenverhangenen Himmel. Somit bleibt uns nichts anderes übrig, als den Tag zum Ruhetag zu erklären und mit dem Abbau unseres Camps zu beginnen. In der ersten Regenpause gelingt es uns, das Vorzelt halbwegs trocken abzubauen und in der zweiten unser komplettes Camping-Gerödel im Auto und in der Dachbox zu verladen. Einmal mehr müssen wir einsehen, dass uns diese Tätigkeit nicht mehr so leicht und flott von der Hand geht, wie in früheren Jahren. Es zwickt hier und es zwickt da und zu allem Übel meldet sich beim Reiseleiter die vor einem Jahr verschraubte Wirbelsäule schmerzhaft zurück. Am frühen Nachmittag und nach einem Espresso ist alles verpackt und wir sind von nun an auf das minimale Platzangebot in unserem kleinen Wohnwagen angewiesen. Das hält die Muddi aber nicht davon ab, uns in der Bordküche eine leckere Mahlzeit zum Abendbrot aus Topf und Pfanne zu zaubern. Serviert werden die legendären Bratwürste von Sohnemann Markus und Mike Siewert, in deren „Wurstmanufaktur“ der Reiseleiter unlängst selbst mit Hand angelegt hat.
Heimwärts gehts
Mittwoch, 12.04.2023 / 6. Tag
Zur Heimreise zeigt sich das Wetter wieder von seiner besseren Seite. Wir frühstücken im Wohnwagen, verabschieden uns von unseren liebenswerten Gastgebern Sandra und Andre, um auf kürzestem Wege nach Hause zu fahren. Wegen einiger Umleitungen kommen wir vom kürzesten Weg ab und fahren ab Dessau vorbei an Calbe zunächst bis Förderstedt. An einer unmittelbar an der B 71 gelegenen Imbiss-Bude kurz vor Atzendorf machen wir eine Mittagspause. Nach einer großen Portion Gyros mit Pommes setzten wir unsere Reise fort und sind schon nach einer knappen Stunde zu Hause..