Fahrt in die Dorfrepublik

Sonnabend, 15.06.2024 / 1. Tag

Seit der Rückkehr von unserer "Fahrt in den Mai" sind vier Wochen vergangen, bevor wir zu unserer nächsten Tour starten. Unter dem Titel "Sommerreise" und auf Wunsch der Muddi hat der Reiseleiter eine Reise in die Niederlande vorbereitet. Los geht's erst am späten Vormittag, weil unsere 1. Etappe schon nach 155 km im mecklenburgischen Rüterberg an der Elbe endet. Der Himmel ist bedeckt und das Thermometer schafft es nur zaghaft über 16 Grad hinaus. Wir fahren auf der B 71 über Haldensleben und Gardelegen durch Sachsen-Anhalts Norden und überqueren hinter Salzwedel die ehemalige deutsch-deutsche Grenze. Weil sich in Salzwedel unser Navi „aufhängt“, verpassen wir den direkten Weg zur Elbbrücke nach Dömitz. Wir kurven zunächst etwas orientierungslos im Wendland herum, bevor wir wieder auf dem richtigen Weg sind. Unser Tagesziel erreichen wir bei strömendem Regen. Wir werden vom Stellplatzinhaber Dirk schon erwartet und freundlich eingewiesen. Wie und warum Rüterberg den offiziellen Beinamen „Dorfrepublik“ trägt, ist eine interessante und einmalige Geschichte aus der Wendezeit. Sie sprengt allerdings den Rahmen unseres Reiseblogs, darum verlinken wir sie hier.

Im Regen bringen unsere Schlepphütte als erstes in Stellung und schwingen uns danach witterungsbedingt mal nicht auf unsere Räder, sondern ins Auto, um in Dömitz etwas essbares aufzutreiben. In der etwas verschlafenen wirkenden Stadt werden wir im „Netten Ecke“ werden wir fündig. Hier begnügen wir uns mit einem überschaubaren Imbiss-Angebot und kaufen noch etwas Kuchen zum Mitnehmen für den Nachmittags-Kaffee. Zurück im Camp macht sich der Reiseleiter daran, einige übrig geblieben Relikte der ehemalige Grenze zu erkunden. Hinsichtlich unserer Mitcamper empfinden wir es besonders wohltuend, auf dem "wohnwagenfreundlichen" Rüterberger Wohnmobil-Stellplätze mit unseren  Nachbarn schnell ins Gespräch zu kommen. Ebenso wohltuend ist das Ergebnis der Skipbo-Runden, aus denen der Reiseleiter zweimal als souveräner Sieger hervor geht.

 

 

Vorzeitige Weiterfahrt

Sonntag, 16.06.2024 / 2. Tag

Wegen unfreundlicher Wetterprognose fällt unsere Radtour auf dem Elberadweg im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Und da hier andere Aktivitäten rar sind, ist es sinnvoll, schon heute weiter zu fahren, um den verkehrsarmen Sonntag als Reisetag zu nutzen. Unter dem kleinen Stellplatz-Pavillion frühstücken wir früher als sonst, bezahlen unsere Rechnung und sind nach Verabschiedung vom Stellplatzbesitzer mit dem Versprechen, hier noch mal vorbei zu kommen, schon um 9 Uhr auf der Piste. Bis Lüneburg kommen wir gut voran. Im Dannenberger Ortsteil Seybruch fahren wir besonders aufmerksam, weil wir hier vor fünf Jahren in der 50iger Zone mit Hänger geblitzt wurden und dreistellig zahlen durften. Hinter dem Maschener Kreuz wird es auf allen drei Spuren der A 1  in Richtung Bremen eng. Wir „schwimmen“ mit auf 90 km/h eingestelltem Tempomaten auf der rechten Spur recht gut mit, müssen aber bei mehreren Starkregenschauern auf der Hut sein, die Spur zu halten. Unser Tagesziel, den Camping & Ferienpark Falkensteinsee, erreichen wir kurz nach 14 Uhr. Nach problemlosem Check Inn sorgt ein etwas unübersichtlicher Stellplatzplan für Verwirrung. Die Annahme, unseren Platz korrekt belegt zu haben, bestätigt sich nicht. Plötzlich ist guter Rat teuer. Wir haben nämlich keinen Strom. Obwohl von der Muddi im Servicepoint sofort reklamiert, passiert zunächst nichts. Hilfe naht, als wir einen Platzmitarbeiter ansprechen. Wegen seines „halbsächsischen“ Dialekts erkennt ihn die Muddi sofort als Landsmann aus dem Osten. Es ist ein ehemaliger Zeitzer, der schon vor der Wende aus der DDR ausgewiesen wurde und  hier als Platzwart tätig ist. Schnell stellt sich heraus, dass wir wegen der unübersichtlichen Stellplatzeinteilung auf der falschen Parzelle aufgebaut haben und nun umziehen müssen. Platzwart Werner, unser neuer Freund, Helfer und Landsmann, weiß das nach Rücksprache im Servicepoint zum Glück zu verhindern. Als kleines Dankeschön lädt ihn die Muddi zum Espresso ein. Fazit des Tages: Die Ossis halten eben auch in der „Fremde“ zusammen. Abends ist Fußball angesagt. Nach Dänemark gegen Slowenien (1:1) schauen wir uns noch das Spiel England gegen Serbien an.

 

 

Ein gebrauchter Tag

Montag, 17.06.24 / 3. Tag

Obwohl das Thermometer morgens nur schlappe 13 Grad anzeigt, regnet es zumindest nicht. Oder besser noch nicht. Wir können zwar noch vorm Wohnwagen frühstücken, das war es aber dann auch schon. Im Laufe des Vormittags trommelt ein  Regenschauer nach dem anderen auf unser Wohnwagendach. Das hat zur Folge, unsere Tagesplanung zunächst auf Eis zu legen, bzw. auf morgen zu verschieben. So plätschert der Tag sozusagen als „gebrauchter Tag“ ereignislos dahin. Während der Reiseleiter in den kurzen Regenpausen mit dem Pedelec um und durch den Ferienpark radelt, bleibt die Muddi kreuzworträtselnd im Wohnwagen. Gegen Nachmittag klärt es etwas auf und gegen Abend können wir uns sogar über zwei bis drei Sonnenstunden freuen. Erst am späten Abend ziehen wir uns in den Wohnwagen zurück und sehen uns im Fernsehen an, wie sich Österreich gegen Frankreich schlägt. Auf Tour sind wir zwar nicht die größten Fernsehgucker, lassen uns aber neben den Nachrichten - man möge uns verzeihen - dennoch mit manchem unnützen Kram berieseln. Aber ab morgen heißt es: auf zu neuen Taten! Es sei denn, Petrus macht uns abermals einen Strich durch die Rechnung. Das Wetter soll lt. Wetter-App. besser werden. Wenn nicht morgen, dann eben übermorgen. Schließlich ist am Donnerstag Sommeranfang. "Schaun mer ma"l. Bleibt gesund und in Bewegung. Und Dank all denen, die trotzdem unseren zurzeit ereignislosen Reiseblog verfolgen.

 

 

All you can eat in Hude

Dienstag, 18.06.24 / 4. Tag

Nach drei Tagen wetterbedingter „Radel-Abstinenz“ wird es Zeit, sich auf die Sättel zu schwingen, um die erste größere Runde auf unserer Sommerreise zu drehen. Gesagt, getan und schon geht's los mit einem Tour-Vorschlag aus der Komoot-App. Von der Tour, die uns zunächst nach Hude führen soll, kommen wir allerdings früher ab als uns lieb ist, weil der Reiseleiter die Ortsausfahrt nach Hude verpasst. Wir pfeifen auf die Komoot-App und fahren auf eigenen Faust drauf los. So landen wir zuerst in Ganderkesee, einer 30 000 Einwohner zählenden Stadt im Landkreis Oldenburg. Einem See hat der Ort seinen Namen nicht zu verdanken, sondern einem gewissen Gandrick, einem Siedler um 860. Aus Gandrick wurde Ganter, die männliche Gans, die auch das Wappen der Stadt ziert.  Und diesem Federvieh begegnet man auf Schritt und Tritt. Wir bummeln durch das Stadtzentrum, fotografieren uns gegenseitig vor den überlebensgroßen, bunten Ganter-Skulpturen und setzen unsere Tour in Richtung Hude fort. Am Himmel ziehen inzwischen dunkle Wolken auf, die nichts Gutes ahnen lassen. Unser Augenmerk indes liegt weniger auf den Regenwolken, als vielmehr darauf, in Hude  möglichst schnell einen Imbiss oder ein Bistro zur überfälligen Nahrungsaufnahme zu finden. Mit dem Restaurant „China-Town“ landet die Muddi einen Volltreffer, weil hier die Gäste zur Mittagszeit mit  „all you can eat“ ins Lokal gelockt werden. Da lassen wir uns nicht lange bitten und essen für schlappe 10,50 € p.P. Büfett. Wir langen ordentlich zu und lassen uns in mehreren Gängen chinesisch vom Feinsten einschließlich Dessert schmecken. Ein Einkauf im Netto beendet unseren Aufenthalt in Hude, bevor wir bei anfangs leichtem Nieselregen zurück in unser Camp strampeln. Hier angekommen beginnt es für den Rest des Tages wie aus Kannen zu regnen. Für uns geht mit 45 km auf dem Tacho und einem üppigen Essen  beim Chinesen ein schöner Tag zu Ende. Und so grüßen wir alle, die hier im Blog mitlesen. Ganz besonders grüßen wir nach Rostock in den Heinrich-von-Kleist-Weg ❤️ Tschüssikowski, jetzt ist Fußball angesagt und dann allen ein gut's Nächtle.

 

 

Der Sommer kehrt zurück 

Mittwoch, 19.06.24 / 5. Tag

Nach den zuletzt kühlen und regnerischen Tagen bahnt sich heute endlich eine Wetterbesserung an. Zwar sind Temperaturen um die 13 Grad unmittelbar vorm Sommeranfang auch nicht das Gelbe vom Ei, dafür gewinnt aber die Sonne zusehends die Oberhand. Vielleicht hängt die Wetterbesserung auch mit der Tatsache zusammen, dass wir gestern im China-Town unsere randvollen Teller restlos abgegessen haben - und das gleich zweimal. Spaß beiseite wir freuen uns selbstverständlich über das schöne Wetter, zumal es von nun an lt. Wetter-App von Tag zu Tag wärmer werden soll. Unsere Zeit hier im Camping & Ferienpark Falkensteinsee ist morgen vorbei. Wir ziehen weiter ins niederländische Friesland, wo wir uns für eine knappe Woche auf dem Campingplatz Lentemehaard bei Uthuizermeeden angemeldet haben. Wie stets auf unseren Reisen lassen wir es am Tag vor der Abreise ruhig angehen. Wir packen lediglich unsere Sachen zusammen, wobei im Wohnwagen, im Auto und in der Dachbox alles an gewohntem Platz zu verstauen ist Gegen Mittag fährt der Reiseleiter noch mal zur nächsten Tanke, weil der Dieselpreis in den Niederlanden noch höher als in Deutschland ist. Und bringt auch noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Aldi mit. Am Abend schwingt dann wieder König Fußball souverän sein Zepter. Zunächst sehen wir uns Deutschlands 2:0-Sieg gegen Ungarn und danach die Partie Schweiz gegen Schottland an. Morgen melden wir uns dann wieder aus den Niederlanden. Bis danne, bleibt zuversichtlich und in Bewegung.

  

 

Weiter in Frieslands Norden 

Donnerstag, 20.06.24 / 6. Tag

Heute starten wir zur dritten Etappe unserer Reise. Sie führt uns vom Camping & Ferienpark Falkenstein bei Oldenburg in den nördlichen Teil der Niederlande auf den Campingplatz Lentemaheerd, nahe dem Dorf Uithuizermeeden an der Emsmündung. Wie immer haben wir tags zuvor unser Gerödel komplett verpackt, so dass wir uns um 9 Uhr abmelden und unsere Rechnung bezahlen können. Dank ACSI-Rabatt berechnet man uns 25 Euro pro Tag,. Zuzüglich selbstverschuldetem Komfortplatzzuschlag, weil wir falsch aufgebaut hatten, sowie Umweltabgabe sind wir mit knapp 30 Euro pro Tag dabei. Das Camping teurer geworden ist, bekommen wir von Jahr zu Jahr mehr zu spüren. Darüber verschwenden wir allerdings keinen Gedanken, sondern konzentrieren uns auf unsere Fahrt in Frieslands Norden. Bis zu unserem Tagesziel sind es 165 km, die wir nach einem opulenten "Autobahn-Frühstück" auf einem Rastplatz kurz vor Oldenburg problemlos bewältigen. Lentemaheerd-Camping erreichen wir in der Mittagspause und müssen noch bis 13 Uhr warten, bevor wir von der Platzinhaberin freundlich begrüßt und eingewiesen werden. Zuvor hatten wir schon die Gelegenheit das Camper-Terrain zu besichtigen, wobei uns besonders ein Platz gefiel, den aber die Platzchefin sowieso schon für uns reserviert hatte. Lentemaheerd ist einer der preisgünstigen Mini-Campings, wie es viele in den Niederlanden gibt, aber nach unserer Meinung einer von den ganz guten. Der Platz macht auf uns einen top gepflegten Eindruck, das Sanitärhaus ist modern und blitzblank. Zunächst haben wir etwas Mühe unseren Wohnwagen auf dem gepflegten, frisch gemähtem  Rasen in die richtige Position zu bringen. Trotz ungünstiger Wetterprognose verzichten wir auch hier auf unser Vorzelt und ziehen nur das Sonnensegel in die Kederleiste. Vielleicht hilft es und wir bekommen doch noch ein paar sonnige Tage. Von Reise und Campaufbau hungrig, gibt's zum Abendbrot Pellkartoffeln mit Quark und Gurke. Es  ist zur Gewohnheit geworden, dass wir uns im Fernsehen die Fußball-EM ansehen. Heute stehen mit Dänemark gegen England und Italien gegen Spanien gleich zwei "Kracher an. Dazwischen sitzen wir mit Vorfreude auf die kommenden Tage bei einem Schoppen Weißwein, Knabberkram und einer Runden Skipbo vor unserem Wohnwagen. Wir sind uns einig, es mit diesem wunderschönen Mini-Camping besonders gut getroffen zu haben.

 

 

Ausflug nach Uithuizen  

Freitag, 21.06.24 / 7. Tag

Schon nach dem Aufstehen lässt ein Blick in den wolkenverhangenen Himmel vermuten, dass uns Petrus heute wieder reichlich Regen beschert. Da es nach dem Frühstück zwar noch etwas kühl aber trocken ist, machen wir unsere Räder startklar, um noch vor dem zum Nachmittag angekündigten Regen ein bisschen die Gegend zu erkunden. Und so geht es als erstes ins nahe gelegene Dorf Uithuizermeeden und dann weiter nach Uithuizen, der nächst gelegenen Stadt mit Einkaufsmöglichkeiten. Auf den gut ausgeschilderten „Fietsenpads“ (Radwegen) lässt es sich prima radeln. Die Komoot-App brauchen wir nicht, durch das Knotenpunktsystem ist der richtige Weg kaum zu verfehlen, weil idiotensicher vorgegeben. Lediglich im Zentrum von Uithuizen wird es etwas eng. Bevor wir aber soweit kommen, machen wir zwei Foto-Stopps. Den ersten vor der Mariakerk in Uithuizermeeden und den zweiten vor dem Herrenhaus Menkemarborg in Uithuizen. Im zum Herrenhaus gehörenden Café informieren wir uns bei einem Espresso über die Geschichte des Hauses. Danach halten wir Ausschau nach einer Fischbude oder einem Fischgeschäft, um uns, wie stets auf Holland-Reisen, mit Leckerbek* oder Kibbeling** zu stärken. Leider vergeblich, wir sind wohl noch zu weit weg von der Nordseeküste. Stattdessen finden wir einen Jumbo-Supermarkt. Wir kaufen nur das Nötigste, bzw. so viel, wie wir auf unseren Rädern verstauen können und machen uns auf den Heimweg. Am frühen Nachmittag sind wir im Camp zurück, genau rechtzeitig vor dem ersten Regenschauer. Für den Rest des Tages bleibt es regnerisch und wir bleiben in unserem Wohnwagen. Im Fernsehen beschließt König Fußball beschließt mit dem Spiel Niederlande gegen Frankreich den Tag. Wir sagen gute Nacht, senden wieder liebe Grüße in den Rostocker Kleist-Weg ❤️❤️ - und hoffen für morgen auf besseres Wetter. Geplant ist eine längere Radtour an die Nordseeküste und in die Hafenstadt Delfzijl. 

 *Leckerbek ist köstliches, heiß frittiertes Kabeljaufilet, meist aus der Wange.

**Kibbeling ist ein niederländisches Fischgericht, für welches Fischfilet wird in mundgerechte Würfel geschnitten, mit Backteig überzogen und frittiert wird.

 

 

Mittags Kibbeling, abends Barbecue 

Sonnabend, 22.06.24 / 8. Tag

Als wir am Morgen durch unser Wohnwagen-Dachfenster in einen fast wolkenlosen blauen Himmel blicken, scheint sich endlich die erwartete Wetterbesserung einzustellen. Petrus sei es getrommelt und gepfiffen - wie sehr haben wir nach den verregneten Tagen darauf gewartet. Für uns die beste Voraussetzung, um unseren gestern gefassten Plan in die Tat umzusetzen. Wir haben uns mit der Komoot-App eine Rundreise über ca. 50 km entlang der Nordseeküste nach Delfszijl zusammengestellt. Gut gefrühstückt radeln wir zunächst auf die Küste zu und machen als erstes am nördlichsten Punkt der Niederlande, dem Nordkaap, Fotostation. Weiter geht es mal auf, mal neben dem Deich auf Eemshaven zu. Jenem Ort, den wir bei unserer Reiseplanung für eine kleine niederländische Hafenstadt an der Emsmündung hielten, der aber ausschließlich ein großer Seehafen ist. Dass wir Eemshaven dennoch in guter Erinnerung behalten, ist der Tatsache geschuldet, hier auf der Suche nach einer „Fischbude“, bzw. einem Restaurant mit Fisch auf der Karte fündig zu werden. Das Restaurant „Diekgat“ öffnet gerade und die Muddi nutzt die Gunst der Stunde, um beim Chef zwei ordentliche Portionen Kibbeling mit Joopie-Soße auszuhandeln. So gestärkt strampeln wir weiter auf Delfzijl zu, werden aber ca. 5 km vor unserem Ziel ausgebremst, weil der „Fiedspad“ (Radweg) am Deich gesperrt ist. Eine Umleitung über Bierum und Spijk bringt uns wieder auf Heimatkurs. In Roodeschool machen wir nochmal Halt an einem Obst- und Gemüsegroßhandel, um preisgünstig Spitzkohl, Erdbeeren und Käse einzukaufen. Im Camp genießen wir den sonnigen Nachmittag. Am Abend laden die Campingplatzbetreiber anlässlich ihres 25jährigen Campingplatzjubiläums alle Gäste zum Barbecue ein. Unsere Gastgeber fahren nach herzlicher holländisch/deutscher Ansprache reichlich vom Grill auf und auch für die Getränke ist gesorgt. Und wieder geht ein schöner Tag zu Ende. PS. Unser Abendgruß geht heute in ein Rostocker Krankenhaus. Guts Nächtle ❤️  und bis morgen ❤️. 

  

 

Chorkonzert vor Menkemaborg

Sonntag, 23.06.24 / 9. Tag

Am letzten Tag unseres viertägigen Aufenthalts auf Camping Lentemaheerd zeigt sich die Sonne zwar schon morgens am fast wolkenlosen Himmel - mit nur 17 Grad bleiben die Temperaturen an einem Sommertag jedoch im Keller. In den zurückliegenden Tagen wettermäßig nicht verwöhnt, sind wir Petrus aber schon für etwas Sonnenschein dankbar. Hinsichtlich unserer bisher recht überschaubaren Aktivitäten lassen wir den Sonntag mal Sonntag sein und halten uns vornehm zurück. Wir geben uns damit zufrieden, in unseren bequemen Westfield-Liegestühlen wieder mal alle Viere gerade sein zu lassen. Dass wir diese Übung recht gut beherrschen, haben wir ja bereits in früheren Reiseberichten wiederholt zum besten gegeben. Unsere faule Phase ist allerdings zeitlich begrenzt, denn schon gegen 13 Uhr mahnt die Muddi zum Aufbruch, weil wir am letzten Tag nochmal am herrschaftlichen Schloss derer von Menkemaborg gediegen Kaffee trinken und "Appeltaart met Slag" verputzen wollen. Die 8 km bis zum Schloss legen wir selbstverständlich mit dem Fahrrad zurück. Wir sind gut beraten, dort schon recht früh anzukommen, weil eine große Menschenansammlung vorm Schloss-Café etwas besonderes vermuten lässt. Und so ist es dann auch und wir kommen ganz unplanmäßig bei lecker Kaffee und Kuchen in den Genuss eines Popchorkonzerts der „Uithuizen Songbirds“. Die blaugekleideten Singvögel, pardon Damen, präsentieren als  dreistimmiger Chor einen Strauß bekannter Melodien in Pop-Art, wobei ein ABBA-Medley mit all den Ohrwürmern von Agnetha, Anni-Frid, Benny und Björn das Sahnehäubchen auf der Torte ist. Die Muddi verleiht unserer Freude über die Sangesdarbietung Ausdruck, indem sie einen Fünfer in eine für finanzielle Zuwendungen aufgestellte Milchkanne steckt. Danach radeln wir von dannen und kehren auf einem absichtlich gewählten Umweg von 12 km auf unseren Campingplatz zurück. Der Rest des Tages ist dem Fußball  gewidmet.: Bei der Europameisterschaft tritt Deutschland zum letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz an. Ehrensache, dass wir den Kick im Fernsehen verfolgen. Das Bier ist kaltgestellt und etwas Knabberkram steht auch bereit. Also schaun mer mal und sagen tschüss. Morgen melden wir uns vom „Mini-Camping & Teegarten“ bei Slappeterp. Slappeterp liegt auf halber Strecke zwischen Leuwarden und Harlingen. 

 

 

Neuer Standort

Montag, 24.06.24 / 10. Tag

Unsere vierte Etappe führt uns von der Emsmündung in Frieslands nordwestlichsten Teil. Unser restliches Gepäck ist vor dem Frühstück schnell verstaut, den größten Teil haben wir bereits gestern verpackt. Kurz vor 10 Uhr ist das Navi „gefüttert“ und Fahrbereitschaft hergestellt. Danach fahren wir auf gut ausgebauten Landstraßen unserem im Großraum von Leeuwarden gelegenen Tagesziel entgegen. Wie schon unser letzter Campingplatz ist auch unser neuer Campingplatz ein Mini-Camping, der sich allerdings Minicamping „en Theetuin“ nennt, was nichts anderes als „mit Teestube“ heißt. Den Campingplatz hinter dem kleinen Dorf Slappeterb erreichen wir kurz vor 13 Uhr. Wir werden von der Platzbesitzerin freundlich empfangen und über ihren mitten in einem Blumenmeer gelegenen Platz geführt. Für die gebuchten zehn Tage werden wir um Vorkasse gebeten. Wir sind zwar von dem Blumenreichtum angetan, gleichzeitig aber etwas verwundert, auf dem im Internet so gelobten Platz nur zwei Mitcamper vorzufinden. Ansonsten gähnende Leere im weiten Rund, das schätzungsweise zwei Dutzend Stellplätze aufweist. Wir suchen uns den nach unserer Meinung schönsten Platz auf einer sehr gepflegten Rasenfläche aus und genehmigen uns vor dem Campaufbau erstmal einen Espresso. Den bei einem längeren Aufenthalt vorgesehenen Vorzeltaufbau verschieben wir auf morgen und begnügen uns stattdessen mit dem Sonnensegel. Am Nachmittag radeln wir rund drei Kilometer in eins der umliegenden Dörfer, weil uns das (Selters)wasser ausgegangen ist. Wieder zurück gibt's zum Abendbrot ein Nudelgericht und danach Fußball-Fernsehen. Wobei wir mit dem Fernsehempfang über das WLan des Platzes Probleme haben. Einmal mehr rächt sich, dass wir noch keinen WLan-Repeater (Verstärker) haben.

 

 

Lekkerbek in Franeker

Dienstag, 25.06.24 / 11. Tag

So langsam wird unsere Tour zur Sommereise und damit dem Titel unseres Reiseblogs, wenn auch mit zehntägiger Anlaufzeit, endlich gerecht. Am 11. Reisetag werden wir mit reichlich Sonnenschein geweckt, der uns nicht nur den ganzen Tag begleitet, sondern uns ermuntert, von unserem neuen Standort mit den Fahrrädern das Umland zu erkunden. Ein Ziel ist nach Rücksprache mit dem Platzbetreiber schnell gefunden. Man empfiehlt uns den Star der elf friesischen Städte, die ehemalige Universitätsstadt Franeker. Die 13000 Einwohner zählende Stadt soll alles haben, was ein Mensch zur Entspannung, Besinnung und Inspiration braucht: Gastfreundschaft, Charakter, Weite und eine tägliche Portion Glück, weiß unser Reiseführer. Und weiter heißt es, Franeker ist eine Stadt voller Geschichten die zum Leben erwachen, solange man nur genau hinschaut, zuhört, ausprobiert und offen für neue Begegnungen ist. Das weckt unsere Neugier und Vorfreude zugleich und so treten wir „akkuunterstützt“ in die Pedale und radeln meist auf Deichwegen auf Franeker zu. Und die Stadt mit typisch holländischem Flair hält was sie verspricht. Wir parken und sichern unsere Räder im Zentrum, gönnen uns als erstes eine große Portion Eis und bummeln dann ohne festes Ziel durch die pulsierende Stadt. Ob zufällig oder gewollt stehen wir ausgerechnet zur Mittagszeit vor Martens Fish & Chips Fischgeschäft. Wir zögern nicht lange und lassen uns zweimal Lekkerbek aus frischem Kabeljaufilet zubereiten. Zwar nicht billig, aber lecker, wie der Name schon sagt. Auf dem Rückweg kaufen wir in der Bakkerij Siesling ein Brot und machen uns wieder auf den Heimweg. Weil es trotz des schönen Sommertages abends recht kühl wird, bauen wir unser Vorzelt auf. Hier verbringen wir den Rest des Tages bei einem halbtrockenen Trollinger mit dem Aktualisieren unserer Reisenotizen und verfolgen nebenbei die Fußball-EM mit den Achtelfinalspielen England - Slowenien und Dänemark - Serbien. 

Wir sagen gute Nacht und senden hoffnungsvolle Grüße nicht mehr ins Krankenhaus, sondern wieder in den Rostocker Kleist-Weg ❤️❤️ 

 

 

Grande Cuisine am Abend

Mittwoch, 26.06.24 / 12. Tag

Heute scheint der lang ersehnte Sommer zu seiner Hochform auflaufen zu wollen. Schon zum Frühstück knallt die Sonne dermaßen auf unser Vorzelt, dass wir samt Tisch und Stühlen reißaus nehmen und uns hinter unserem schattenspendenden Wohnwagen niederlassen. Unsere kleine Schlepphütte dient uns auch im weiteren Tagesverlauf als Schattenspender. Weil Klärchen bis zum Mittag hoch am Himmel steht, vermeiden wir jegliche Anstrengung. Und da man sich ans Faulenzen schnell gewöhnt, verfahren wir für den Rest des Tages ebenso. Frei nach dem in unseren Reiseberichten schon zig mal zitiertem Satz von Heinrich Zille: „Wie herrlich ist es, nichts zu tun und dann vom Nichtstun auszuruh'n“.

Eigentlich gäbe es vom heutigen Tag nicht viel zu berichten, wenn da nicht noch das wichtige Kapitel „Nahrungsaufnahme“ wäre. Während es zum Mittag hitzebedingt nur einen Teller Erdbeerkaltschale mit Cornflakes gibt, fährt die Muddi zum Abend die „Grande Cuisine“ auf. Sie zaubert Koteletts, Spitzkohl und Kartoffeln aus unserer kleinen Wohni-Kombüse. Fast tut es uns leid, bis auf Koteletts, Spitzkohl und Kartoffeln noch immer nichts Außergewöhnliches von unserer Sommerreise berichten zu können. Solche aufregenden Geschichten, wie Serpentinenfahrten im slowenischen Triglav-Gebirge, das Festfahren und gegen Mitternacht abgeschleppt werden in Cornwall, die Schleichfahrten über masurische Schlaglochpisten oder die Falschbetankung unseres Zugpferdes mit Super statt Diesel in Schweden liegen Jahre zurück. Alles Geschichte - aber es ist unsere Geschichte. Am absehbaren Ende unserer Wohnwagenzieherei erinnern wir uns aber gern auch an solche Dinge. So auch heute Abend  bei einem Schoppen Trollinger halbtrocken und einer Tüte Sourchreme-Chips, während der „Fußball-Fernseher“ nur im Hintergrund dudelt. Bereits nach dem zweiten Schoppen sind wir uns einig und wildentschlossen, morgen zu einer größeren Rundreise über ca. 50 km zu starten. Bleibt abzuwarten, ob wir das das bei der Hitze schaffen. Auf jeden Fall werden wir berichten. Tschüssikowski und immer schön munter und in Bewegung bleiben.

 

 

Auf Rembrandts Spuren

Donnerstag, 27.06.24 / 13. Tag

Auch heute lacht die Sonne wieder vom blankgeputzten Himmel, dass es eine Freude ist. Und mit Freude starten wir gleich nach dem Frühstück zu unserer gestern beschlossene Radtour. Wir radeln zunächst in nördliche Richtung und erreichen nach etwa 12 Kilometern das Dorf Sint Annaparochie. Wir stoppen an der imposanten Dorfkirche (Van Harenskerk), jenem Ort, an dem 1634 Rembrandt van Rijn und Saskia van Uylenburgh geheiratet haben. Das Gotteshaus von innen zu besichtigen, klappt leider nicht. Die Tür ist verschlossen und ist nur sonnabends für Besucher geöffnet. Wir radeln weiter und nähern uns auf gut ausgebauten Radwegen Leeuwarden, der Hauptstadt der Provinz Friesland. Dass auch Leeuwarden, wie übrigens viele niederländische Großstädte, ein sehr gutes Radwegnetz hat, nimmt uns Radfahrern ein wenig den Respekt vor dem Verkehr in dieser 100 000 Einwohner zählenden Stadt. Und so radeln wir recht komfortabel in Richtung Zentrum und halten dort Ausschau nach einem  Parkplatz für unsere Räder. Dass wir unsere Räder unmittelbar neben dem Restaurant „Vis & Dis“ abstellen, ist kein Zufall, sondern vom Reiseleiter so geplant. Hier obliegt es der Muddi, uns unsere Lieblingsspeise zu besorgen, schließlich ist Mittagszeit - wir haben Hunger und essen zum wiederholten Mal „Kibbeling“, diese sehr leckeren frittierten Filetstücken vom Kabeljau.  Danach bummeln wir entlang der Grachten durch die Altstadt und machen uns nach einer Tasse Kaffee in der Stadtwaage (De Waag) auf den Heimweg. Nach 56 Kilometern sind wir mit einem Zwischenstopp im Poiesz-Supermarkt von Menaldum im Camp zurück. Wir sind dankbar und zufrieden, diese Rundreise trotz der Hitze gut überstanden zu haben. 

 

 

Gegen den Wind

Freitag, 28.06.24 / 14. Tag

Als wir am frühen Morgen die Nasen aus der Wohnwagentür stecken, stellen wir fest, dass sich der Sommer bereits nach zwei Tagen wieder verabschiedet hat. Das Thermometer schafft es kaum über die 15 Grad und vom Meer fegt ein böiger Nord-West-Wind übers flache Land. Eine gute Gelegenheit, schnell noch mal ins Bett zu krabbeln und den Tag erst gegen 10 Uhr mit dem Frühstück zu beginnen. Nach der gestrigen Rad-Rundreise bleiben unsere Drahtesel heute im Stall, während wir uns mit einigen Reparaturarbeiten an unserem Vorzelt befassen. Unsere neun Jahre alte Leinwandvilla ist, genau wie wir, inzwischen auch in die Jahre gekommen. Wir versuchen einige undichte Stellen von innen mit einem Spezialklebeband abzudichten und verpassen dem Dach von oben eine Dose Imprägnierspray. Vielleicht hilft's, wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Dann geht das Zelt eben mit uns in absehbarer Zeit in den Camper-Ruhestand. Neben der Instandsetzung versuchen wir das Zelt mit einigen zusätzlichen Spannleinen gegen die Windböen zu sichern. Gegen den Wind haben wir übrigens auch am Nachmittag anzukämpfen, weil für das Wochenende noch einige Dinge im Supermarkt von Menaldum zu besorgen sind. Den Ausflug verbinden wir gleich mit dem obligatorischen Nachmittags-Kaffee in einem mittelmäßigen Cafe in Ortsmitte. Zum Kaffee gibt es Appeltart mit Slag. Und damit ist der fünfte Tag hier auf diesem schönen Naturcampingplatz auch schon um. Für die restlichen vier Tage haben wir noch einiges vor, wissen aber noch nicht genau was. Nachzutragen wäre noch, dass sich mit der Anschaffung eines WLAN-Repeaters unseren während der Fußball-EM erhöhten Fernsehbedarf übers Internet (waipu-tv) verbessert haben. So ein Repeater war hier zwar nicht zu bekommen, ist aber Dank Amazon schon nach drei Tagen bei uns am Wohnwagen montiert. Morgen gibt es wieder mehr zu berichten, versprochen. Wir wollen nach Harlingen, Frieslands wichtigster Hafenstadt an der Nordsee

Wir grüßen diesmal alle, die krank sind und auf Genesung hoffen und auch die, denen es, aus welchem Grund auch immer, zurzeit nicht so gut geht wie uns. Bevor wir gute Nacht sagen, spielen wir noch ein, zwei Runden Skipbo. Dazu gehört zwar nicht viel Geist, macht ihn aber vorm Schlafengehen frei.

 

 

Tagesbericht fällt aus

Sonnabend, 29.06.24 / 15. Tag

Heute waren wir den ganzen Tag mit den Rädern unterwegs und sind erst eine Stunde vor Anpfiff des Achtelfinalspiels Deutschland vs. Dänemark zurück gekommen. Ausnahmsweise muss unser Reiseblog einem Fußballspiel weichen und wird morgen Vormittag nachgereicht. Wir bitten auch die um Verständnis, die mit Fußball gar nichts am Hut haben.

 


Radtour nach Harlingen

Sonntag, 30.06.24 / 16. Tag

Den heutigen Sonntag haben wir einvernehmlich zum Ausschlaftag ausgerufen. Wir kommen erst kurz vor 10 Uhr aus den Betten, so dass aus dem Frühstück ein Spätstück wird und das Mittagessen folgerichtig ausfällt. Auch der Rest des Tages ist locker durchgeplant und bis auf den Besuch des zum Campingplatz gehörenden Teehauses (Thee-tuin) der Erholung gewidmet. Nachzutragen wäre noch der ausflugs- und fußballbedingt ausgefallene Tagesbericht von gestern. Wir waren, was auch sonst, schon wieder mit den Rädern unterwegs. Diesmal hat der Reiseleiter mit Hilfe der Komoot-App eine Rundreise über einige friesische Dörfer mit Zwischenstopps in den Städten Franeker und Harlingen an der Nordsee zusammengestellt. Mit dem schönstem Radlerwetter im Bunde radeln wir los und machen zunächst einen Zwischenstopp in Franeker. Wir müssen immer wieder betonen, dass es sich, egal ob in den Städten oder auf dem Land, hervorragend radeln lässt. Weitestgehend vom Autoverkehr getrennt wird es erst im Zentrum des 16 000 Einwohner zählenden Harlingen etwas eng. Wir sind gut beraten unsere Räder in einem Meer von Fahrrädern abzustellen und die Stadt zu Fuß zu erkunden. Es ist Markttag, was das Gewusel im Zentrum noch um einiges größer erscheinen lässt. Als wir allmählich fußlahm werden, suchen wir uns ein schattiges Plätzchen unweit einer rollenden Fischbude. Dass wir dort zu Mittag essen ist klar, aber was wir (schon wieder) essen, behalten wir für uns. Dafür teilen wir sehr gern mit, dass wir nach einem Bummel zum Hafen, nicht nur das Ab- und Anlegen der Fährschiffe an die westfriesischen Inseln Terschelling und Vlieland beobachten. In einem Hafen-Café lässt sich der Reiseleiter zum Kaffee Appeltart met Slagroom bringen - die Muddi mag nicht, bekommt aber auch einen Happen von. Am späten Nachmittag setzten wir unsere Rundreise fort und sind eine Stunde vor Anpfiff des Fußballspiels Deutschland gegen Dänemark zurück Der Rest ist bekannt. Deutschland hat gewonnen und wr blicken auf einen weiteren schönen Tag zurück.

Wie es heute Nachmittag im Teehaus wird bzw. war, tragen wir heute abend noch nach. Habt alle einen schönen Sonntag.

 

 

Ausflug nach Hindeloopen

Montag, 01.07.24 / 17. Tag

Als wir heute Morgen vom auf's Wohnwagendach prasselnden Regen geweckt werden, ist klar, dass wir die geplante Radtour sausen lassen. Zumal lt. Wetter-App auch für den weiteren Tagesverlauf Regenschauer angesagt sind. Ein Ersatz ist mit einer Auto- statt einer Fahrradtour schnell gefunden. Allerdings fahren wir mit unserem Zugpferd nicht ziellos durch die Gegend, sondern bewegen uns bewusst auf der „friesischen Elf-Städte-Route“. Dazu muss man wissen, dass die Provinz Friesland elf Städte hat, von denen über die Hälfte kleiner sind als zahlreiche Dörfer. Die Städte tragen ihren Titel nicht wegen ihrer Größe, sondern wegen ihrer historischen Bedeutung. „Es sind die Städte der Träumer, die zeigen, dass es nicht auf die Größe ankommt, wenn es ums Auffallen geht“, ist im Reiseführer zu lesen. Nachdem wir die Städte Leeuwarden, Harlingen und Franeker auf dieser Reise schon mit den Rädern besucht haben, steuern wir mit dem Auto heute zunächst Bolsward und danach das am Ijsselmeer liegende Hindeloopen an. Während wir Bolsward bei strömendem Regen Parkplatz suchend nur durchfahren, lädt in Hindeloopen ein kostenloser Parkplatz zum Verweilen ein. Darüber hinaus regnet es nicht mehr, so dass einem Gang durch dieses pittoreske nur 800 (!) Einwohner zählende Städtchen mit seinen kleinen Brücken, authentischen Giebelchen und interessanten Sehenswürdigkeiten nichts im Wege steht. Unser Rundgang wird lediglich durch das von der Muddi entdeckte „Pannekoikenhuis“ unterbrochen. Da wir heute mal etwas anderes als Fisch speisen wollen, ist Einkehr Pflicht. Und es schmeckt vorzüglich - der Muddi ein herzhafter Speck-Pannekoiken und dem Reiseleiter die Käse-Variante. Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Heimweg und in Workum, das auch zu den Friesen-Städten gehört, eine Einkaufspause beim Aldi. Wieder im Camp, heißt es, sich Gedanken über die Weiterfahrt zu machen. Morgen sind die zehn Tage hier um. Ohne jetzt darauf eingehen zu wollen, haben wir unsere Reisepläne geändert und  zusätzlich den Ferienpark „Delftse Hout“ nahe der Porzellanstadt Delft ins Program aufgenommen. Aber dazu morgen mehr. Guten Abend und gute Nacht, besonders in den Rostocker Kleist-Weg, wohin wir auch heute wieder liebe Grüße voller Hoffnung senden ❤️ ❤️ ❤️

 

 

Am heutigen Ruhetag vor dem morgigen Reisetag sind wir hauptsächlich damit beschäftigt, unser Vorzelt trocken abzubauen und zusammen mit dem anderen Camping-Gerödel zu verpacken. Daneben sind noch einige Dinge zu reparieren, unter anderem unsere Trittstufe zum Wohnwagen, bei der eines der vier Beine gebrochen ist, das „fachmännisch“ geschient werden muss. Pünklich zum Anpfiff des Fußballspiels Niederlande gegen Rumänien (3:0) ist alles verpackt und Marschbereitschaft hergestellt. Kulinarisch klingt der Tag mit einer in unserem Bord-Backofen zubereiteten Pizza aus, die wir uns mit enem Schoppen  „droe rooi wyn“ - einem (furz)trockenen Rotwein - schmecken lassen. Nach der Pizza bleibt der Abend fußballfrei, im Fernsehen gibt's einen Krimi. Draußen ist es kühler geworden, aber im Wohnwagen ist's dank Truma-Heizung auch mitten im Sommer kuschelig warm. Gemütlichkeit macht sich breit.  Morgen Abend melden wir uns aus der Porzellanstadt Delft. Seid gespannt auf das Delfter Blau, bleibt zuversictlich und in Bewegung. Alles wird gut, gute Nacht. ❤️ ❤️

 

 

Neue Reisepläne

Dienstag, 02.07.24 / 18. Tag

Unsere Tage auf Camping en Theetuin Slappeterp, in Frieslands westlichstemT eil, sind einen Tag früher vorbei als geplant. Eine so lange Zeit haben wir noch nie auf einem Platz gestanden. Auf all unseren Reisen hieß es immer schon nach drei bis vier Tagen: Sachen packen, wir ziehen weiter. Auf dem naturbelassenen Minicamping, inmitten einer zauberhaften und liebevoll gepflegten  Blumenpracht, haben wir Tag für Tag die Ruhe genossen. Jene Ruhe, die man auf den großen, meist ausgebuchten und teureren Campingplätzen an der Küste nicht findet. Hin und wieder störend wirkt ledigich der Fluglärlärm vom Militärflugplatz Leeuwarden. Bei aller Abgeschiedenheit leben wir hier aber nicht in den Tag hinein, sondern sind in regelmäßigen Abständen mal mehr und mal weniger auf  unseren Rädern aktiv. Zwar sind wir dankbar und glücklich, hier zehn schöne Tage zu verbringen, freuen uns aber auch auf das Neue. Und diesbezüglich sind wir zurzeit dabei, unsere Reisepläne zu ändern. Die geplanten Plätze „Veluwe Camping 't Schinkel“ in Hoenderloo und Camping „Sonnenwiese“ bei Telgte wurden gecancelt. Dafür fahren wir morgen in den Vakantiepark „Delftse Hout“ in Delft, Provinz Südholland, und danach in den Recreatiepark „De Wrange“ in der Provinz Geldern. Erster Campingplatz in Deutschland ist Camping Dümmer-See C10 in Hüde, auf dem wir vor drei Jahren schon mal standen.

 

 

Ankunft im Delftse Hout

Mittwoch, 03.07.24 / 19. Tag

Die fünfte Etappe unserer Rundreise beginnt bei leichtem Nieselregen, der sich aber kurz nach dem Erreichen der Autobahn A 7 in Richtung Süden zu einem Starkregen entwickelt, der sich im wahrsten Sinne des Wortes gewaschen hat.  - die Scheibenwischer laufen zwar auf Hochtouren, verschaffen aber nur Sicht bis zum vorausfahrenden Fahrzeug. Auf dem Abschlussdeich (Afsluitdijk) kommen wir uns vor wie in einer Autowaschanlage. Links das Ijsselmeer, rechts die Nordsee und von oben ein Starkregen nach dem anderen. Und als bei soviel Wasser von allen Seiten auch noch die Temperatur mit 12,5 Grad einen neuen Tiefpunkt erreicht, wird der Titel unseres Reiseblogs „Sommerreise“ zur Farce. „Wann wird es endlich richtig Sommer“, summt der Reiseleiter grinsend vor sich hin und hat dabei Mühe im Großraum Amsterdam im achtspurigen Verkehr an den Autobahnkreuzen (Knoopunts) die richtigen Spuren in Richtung Den Haag und Rotterdam zu erwischen. Zumal man die Beschilderung über der Autobahn bei Starkregen kaum lesen kann und nur nach Navi fährt. Bis auf eine verfrühte Abfahrt geht alles gut und wir erreichen nach fast 200 km unser Tagesziel, die Porzellanstadt Delft und den Campingplatz „Delftse Hout“ (Delftser Wald). Trotz der niedrigen Temperaturen bauen wir unser Camp nur in der Sommervariante auf. Das Vorzelt lohnt sich für die zwei Tage nicht. Ein erster Platzrundgang nach einem Espresso bestätigt die Vermutung, dass wir hier auf recht noblem Terrain gelandet sind. Mit unserem ACSI-Rabatt werden hier 27,50 Euro pro Nacht aufgerufen - ohne 46 Euro. Leute, das sind Mondpreise und wir sind noch nicht am Ende der Fahnenstange. Noch sind wir mit unserer ACSI-Card zufrieden, aber die wird auch von Jahr zu Jahr teurer. Sich über die Campingpreise aufzuregen, ist jammern auf hohem Niveau. Schließlich hätten wir ja auch zu Hause bleiben können. Hätte, hätte - Fahrradkette. Wir sind jetzt hier und sehr, sehr dankbar noch so gut unterwegs sein zu können. Allen die das zurzeit nicht, oder nicht mehr können, aber unsere Reise hier im Blog verfolgen, senden wir einen ganz herzlichen Abendgruß. Morgen wartet Delft auf uns. Wir hoffen auf gutes Wetter. Drückt uns die Daumen.

 

 

Unser Tag in Delft

Donnerstag, 04.07.24 / 20. Tag

Nach dem gestrigen Regentag scheint Wettergott Petrus unsere Frage, wann es denn nun endlich richtig Sommer wird, richtig verstanden zu haben. Zwar ist der Himmel am Morgen noch bedeckt und das Thermometer an unserem Wohnwagen zeigt auch nur kühle 15 Grad, aber schon nach dem Frühstück lockert die Bewölkung auf und die Sonne gewinnt zusehends die Oberhand. Während der Reiseleiter die Räder startklar macht, legt die Muddi die Klamotten für unseren Tag in Delft zurecht. Schwerpunkt unserer Stadterkundung ist, wie bei allen unseren Stadtbesuchen zuvor, die Altstadt. Und so radeln wir zunächst ins Zentrum und parken unsere Räder am Marktplatz, unmittelbar neben dem gewaltigen Barockbau der Nieuwe Kerk (Neue Kirche). Es ist Markttag und zwischen der Nieuwe Kerk und dem gegenüber liegenden Rathaus (Stadhuis) wird an den in mehreren Reihen aufgestellten Marktständen um die Gunst der Kundschaft gebuhlt. Während der Reiseleiter dem Markttreiben nicht viel abgewinnen kann, ist die Muddi doch an einigen Dingen interessiert und steuert als erstes einen Souvenirladen an. Der Reiseleiter indes interessiert sich für das Kircheninnere. Vielleicht um in unserem zurzeit recht bewegten Leben mal kurz innezuhalten, vielleicht um Petrus für den schönen Sonnentag eine Kerze anzuzünden. Man(n) weiß es nicht. Beides klappt ohnehin nicht, weil hier mal wieder Eintritt  (8,50 € p.P.) für ein Gotteshaus abkassiert wird. Nach dem Marktrundgang radeln wir  ziellos durch die vielen Gassen und nehmen dann Kurs auf Den Haag. So schön die 7 km lange Strecke an einem Kanal auch ist, so groß ist unsere Enttäuschung in der Stadt selbst, Auf dem Weg zum Paleis Noordeinde, dem Regierungssitz der Königlichen Familie werden wir von einigen Baustellen ausgebremst. Sogar unser Radel-Navi verliert die Übersicht. Enttäuscht radeln wir zurück nach Delft. Hier lassen wir uns zum Mittag Kibbeling und Leckerbek (was sonst?) auf dem Markt und am frühen Nachmittag Kaffee und Kuchen in einem Straßen-Café schmecken. Nach einer weiteren Radtour durch Delfts Stadtwald kehren wir ins Camp zurück. Am Abend heißt es dann schon wieder Sachen packen. Der nicht ganz nach unseren Vorstellungen verlaufende Tag klingt mit einem Schoppen von unserem (furz)trockenen Rotwein aus. Im Fernsehen gibt's, dank Prime Video, jede Menge Tennis aus Wimbledon. Tschüssikowski und gute Nacht. Morgen melden wir uns von einem Campingplatz in der Provinz Geldern, unweit der Grenze zu Deutschland. 

 

Die sechste Etappe

Freitag, 05.07.24 / 21. Tag

Nach nur zweitägigem Aufenthalt im südholländischen Delft nehmen wir heute die sechste Etappe unserer Rundreise in Angriff. Bevor wir den Ferienpark „Delftse Hout“ verlassen, muss unser Zugpferd noch mit Diesel versorgt werden. Mit 1,72 € pro Liter an einer Selbstbedienungs-Tanke kommen wir noch glimpflich davon. In den Niederlanden liegen die Preise für Diesel und Super ein paar Cent höher als in Deutschland. Ungefrühstückt, aber mit frischen Brötchen an Bord, machen wir uns gegen 9 Uhr auf die Reise. Auf der knackevollen A 12 geht's zunächst vierspurig bis Utrecht. Hinter Gouda fahren wir rechts raus und frühstücken auf dem Rastplatz De Andel. Als der Reiseleiter nach ca. einer Stunde etwas müde wird, fahren wir hinter Arnhem noch mal rechts raus und legen uns in unserem Wohnwagen für 'ne halbe Stunde aufs Ohr. Leider erreichen wir unser Tagesziel, den Campingplatz De Wrange, in der Mittagspause und warten bis 13 Uhr auf die Rezeptions-Dame. Von selbiger weden wir freundlich begrüßt, eingewiesen und persönlich auf den Stellplatz gebracht. Camping „De Wrange“ liegt unweit der 60 000 Einwohner zählenden Stadt Doetinchem, 35 km vor der deutschen Grenze, in der Provinz Gelderln. Auf unserem Stellplatz sind wir bis auf eine Ausnahme von Dauer- bzw. Saisoncampern umzingelt. Der Campingplatz selber macht einen ebenso gepflegten Eindruck wie das Sanitärgebäude. Über Platz und das Umland werden wir in den nächsten Tagen sicher noch mehr berichten. Heute gilt es erstmal, dass in Slappeterp nicht ganz trocken abgebaute Vorzelt aufzubauen und sich fernsehtechnisch auf das Fußballspiel Deutschland gegen Spanien vorzubereiten. Das durch unseren Repeater verstärkte Platz-WLan funktioniert beim Probelauf prima, geht aber beim Anpfiff genauso wie das Internet in die Knie. Ständiger Bildausfall und -stillstand verderben uns gehörig die Freude am Zuschauen. Manchmal funktioniert die Übertragung nur noch übers Reiseleiters Handy. Naja, mit dem Ergebnis ist die Sache abgehakt, zumal danach auch das Platz-WLan wieder funktioniert. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sitzen wir noch bei einem Schoppen Wein für die Muddi und einem hopfenhaltigen Kaltgetränk für den Reiseleiter im Vorzelt und machen uns Gedanken, was wir hier in den kommenden vier Tagen unternehmen können. Aber da fällt uns schon was ein. Für heute gute Nacht.

 

 

Markttag in Doetinchem

Sonnabend, 06.07.24 / 22. Tag

 

Nachdem es über Nacht recht ordentlich geregnet hat, begrüßt uns der neue Tag mit unerwartet milden Temperaturen. Leider kündet der Wetterbericht im Laufe des Tages Regenschauer und sehr böigen Wind für unsere Gegend an. Da Wettervorhersagen, egal ob von der App oder aus dem Radio, schon oft nicht zutrafen, machen wir unsere Räder für eine  Erkundungstour der ca. fünf Kilometer entfernten Stadt Doetinchem klar. Dass die Muddi sicherheitshalber unsere Regenpelerinen in die Gepäcktaschen packt, wird sich zu einem späteren Zeitpunkt als sehr klug erweisen. Doetinchem erreichen wir ausnahmslos auf Radwegen und auch in der verkehrsreichen Innenstadt werden Radfahrer so gut wie möglich vom Autoverkehr getrennt. In der Stadt ist Markttag. Das ist aber auch schon das Einzigste, was uns interessiert. Eine Altstadt gibt es nicht. Doetinchem ist ein regionales Versorgungszentrum mit vielen Geschäften, Büros, Schulen, einem Krankenhaus, einem Altenheime usw.) und auch eine mittelgroße Industriestadt. Gemeinsam mit Winterswijk ist sie einer der größten Orte im Achterhoek. Der Achterhoek (deutsch „hintere Ecke“) bezeichnet jenen Teil der niederländischen Provinz Gelderland, der östlich der Gelderschen Issel und westlich von Nordrhein-Westfalen liegt. Damit ist unserer Stadterkundung abgeschlossen und wir widmen uns dem Markttreiben neben dem Rathaus. An mehreren Käseständen probieren wir die mundgerechten Käsestückchen und kaufen letztendlich ein gutes Pfund von dem jungen Graskäse. Zur Mittagszeit stellt sich die Muddi an einem der Fischstände an und lässt für uns zweimal Lekerbek zubereiten. Immer wieder lecker. Mach einem kleinen Wochenendeinkauf im „Jumbo“ und einem Espresso in einer Bäckerei radeln wir zunächst bei Niesel- und kurz vor dem Campingplatz bei Starkregen zurück. Viel mehr gibt es von heute nicht zu berichten. Vielleicht morgen - dann soll es, sofern das Wetter mitspielt, wieder auf eine größere Tour durchs Achterhoek gehen. 

 

 

Radtour an der Oude Ijssel

Sonntag, 07.07.24 / 23. Tag

 Auch der dritte Sonntag auf unserer Reise beginnt zunächst mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach entschließen wir uns, trotz einer suboptimalen Wetterprognose zu einer längeren Radtour zu starten. Nach dem niederländischen Knotenpunktsystem suchen wir uns in Kombination mit der Koomot-App einen Rundkurs an der Oude Ijssel (Alte Issel) aus. Die Issel ist ein ca. 80 km langer Fluss, der in Raesfeld, Nordrhein-Westfalen, entspringt und in Doesburg in der niederländischen Provinz Gelderland als Oude IJssel in die Geldersche IJssel mündet. Mit diesem Wissen und mit voll geladenen Akkus sowie genug Luft auf den Reifen schwingen wir uns gegen elf Uhr in die Sättel und erreichen nach der Stadtdurchfahrt von Doetinchem die Oude Issel, auf deren Deich wir bis nach Doesburg radeln. Bevor wir das Camp verlassen, packen wir auf den Rat der Muddi zur Regenpelerine in Anbetracht der kühlen Witterung noch unsere Jacken ein. Wie gut ihr Rat ist, stellt sich schon nach wenigen Kilometern heraus. Es ist auch im Juli zu kühl, um ohne Jacke zu radeln. Zur kühlen Witterung gesellt sich unterwegs auch noch ein unangenehmer Gegenwind. Darüber hinaus ist das Radeln auf dem Deich mit Blick auf einen Fluss ohne Schiffsverkehr recht eintönig. Darum sind wir froh, nach etwa zwei Stunden Doesburg zu erreichen und mit Unterstützung einer Einheimischen den Weg ins Zentrum der alten Hansestadt zu finden. In der geschichtsträchtigen Innenstadt zeugen zahlreiche sanierte und herausgeputzte Häuser von der einstigen Bedeutung der Stadt an der Mündung der Oulde in die Geldersche Ijssel. Im gut besuchten historischen „Stadsbierhuis De Waag“ haben wir anfangs Mühe zwei Plätze zu finden. Nach kurzem Warten klappt es aber doch noch. Die Mittagszeit ist fast vorbei - wir gehen gleich zu Kaffee und Kuchen über und lassen es uns, einmal mehr mit Appeltaart und Slaag gut gehen. Zur Halbzeit schon mit 25 km auf dem Tacho, machen wir uns auf den Heimweg, überqueren mit einer Fähre den Fluss und werden kurz darauf von einem Regenschauer überrascht. Aber dank Muddis Weitsicht haben wir ja alles dabei. An einem Straßenverkaufsstand in Hook Keppel kaufen wir noch zwei Gläser Marmelade und erreichen kurz nach 17 Uhr und 55 geradelten Kilometern unser Camp. Hinter uns liegt ein weiterer erlebnisreicher Tag, den wir bei Abendsonne mit einem Schoppen Wein und Knabberkram ausklingen lassen. Liebe Sonntagsabendgrüße gehen heute wieder in den Rostocker Kleist-Weg und darüber hinaus an alle, die unseren Reiseblog verfolgen. 

 

 

 

Im Achterhoek verschollen

Montag, 08.07.24 / 24. Tag

Nach einer längeren Radtour wie der gestrigen legen wir gewöhnlich einen Ruhetag ein. Weil es das Wetter aber heute mal wieder gut mit uns meint, wäre es eine Sünde, den Tag tatenlos im Camp zu verbringen. Also lange Rede, kurzer Sinn, wir radeln  schon wieder durch die Gegend. Und diesmal auf eine ganz spezielle Art und Weise. Wir machen uns ohne Navi und ohne Unterstützung durch einer Radler-App auf unbekannte Wege und orientieren uns nur an einer Knotenpunktliste, die uns unsere niederländischen Nachbarn gestern gegeben und empfohlen haben. Bevor es los geht, bekommt aber erst noch Reiseleiters Rad ein paar Streicheleinheiten, weil es über 5555 km treue Dienste geleistet hat. Und dann geht's vom Knotenpunkt 18  in der Nähe unseres Campingplatzes los. Während die ersten Kilometer über Knotenpunkte (KP) in der Folge 13, 12, 11 noch gut zu fahren sind, klemmt in der Ortschaft Zehlem bereits die Säge. Wir finden den Übergang vom KP 3 zum KP 2  nicht. Etwas orientierungslos radeln wir auf unbekannten Radwegen dahin. Und wenn man dann auf einen Wegweiser wartet, kommt natürlich keiner. Shit happens! Die Stimmung in unserer zweiköpfigen Reisegruppe ist im Keller. Zur Erinnerung:  wir haben uns vorgenommen, das Navi im Handy nur im Notfall zu benutzen. Aber ohne Navi sind wir im Achterhoek, dem hintersten Winkel der Niederlande, hoffnungslos verschollen....... Dann ist es aber die Hilfe am Gartenzaun, die uns aus der Bredouille hilft. Auf einem kleinen Gehöft mit Imbiss- und Eisverkauf zeigt uns der Besitzer den richtigen Weg.  Wir kommen mit dem gut deutsch sprechenden noch zu radelnden 20 Kilometern klappt das Suchen nach den Knotenpunkten wie das Ostereiersuchen. Am frühen Nachmittag sind wir nach 41 ohne Navi, Radler-App und Landkarte geradelten Kilometern zurück im Camp. Das sonnige Wetter ermuntert uns, unser Vorzelt schon heute trocken abzubauen und das Sonnensegel in die Kederleiste zu ziehen. Zum Abendbrot gibt's warm: wir machen uns eine große Pfanne Bratkartoffeln. Nachdem wir uns in den letzten Tagen hauptsächlich von Fisch in Form von Kibbeling und Leckerbek ernährt haben, sind die Kartoffeln ein wahrer Gaumenschmaus. Danach gibt's noch einen Schoppen trockenen Weißen und die Erkenntnis, dass wir übermorgen schon wieder weiter ziehen und den Niederlanden adieu sagen müssen. Morgen fahren wir ins 30 km entfernte Winterswijk zum „Obelink“. Allen Campern unter uns, klingeln jetzt die Ohren. Wir wollen, bzw. müssen uns beim nach Fritze Berger großen Camping-Giganten eine neue Treppenstufe für unseren Wohnwagen kaufen, um bequem und unfallfrei in unsere Hütte zu gelangen. Tschüssikowski, bleibt zuversichtlich und in Bewegung.

 

 

 

Ein Tag bei Obelink

Dienstag, 09.07.24 / 25. Tag

Den heutigen Tag haben wir fast komplett beim Camping-Giganten Obelink verbracht. Obelink ist Europas größter Campingladen mit einer Verkaufsfläche von 72.500 Quadratmetern. Den Megastore mit der größten Auswahl an Campingausrüstung und angeblich niedrigsten Preisen erreichen wir im 30 km entfernten Winterswijk. Oha, schon der gut besuchte riesige Parkplatz lässt ahnen, was uns hier erwartet. Wir finden einen Parkülatz in der Nähe des Eingangs und beginnen unseren Einkaufswagen durch den nach dem IKEA-Prinzip angelegten „Irrgarten“ zu schieben.

 

wird fortgesetzt!


Der Tagesbericht kann heute leider erst verspätet hoch geladen werden. Nach unserer Rückkehr vom Obelink mussten wir uns sputen, um vor einem angekündigten Unwetter unsere Sachen zu packen. Das haben wir zum Glück geschafft.

 

Aber was jetzt hier abgeht, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Über uns tobt ein mörder Gewitter mit einem mächtigen Starkregen, der für eine Überschwemmung rund um unseren Wohnwagen sorgt. Dazu Blitz und Donner - und im Fernsehen läuft das Fußballspiel Frankreich gegen Spanien...

Nach dem Spiel gehts weiter mit dem Bericht - hier schon mal ein paar Bilder

 

Zurück in Deutschland

Mittwoch, 10.07.24 / 26. Tag

 So schwer uns der Abschied von den Niederlanden auch fällt, so leicht fällt er uns bei trübem Wetter und Nieselregen vom Campingplatz „De Wrange“. Wir verlassen den Platz schon kurz nach 7 Uhr, um unser nächstes Ziel in Deutschland noch vor der Mittagspause zu erreichen. Das Tagesziel unserer 7. Etappe ist der rund 200 km entfernte Dümmersee im niedersächsischen Landkreis Diepholz. Für uns kein Neuland, denn hier standen wir schon mal im August 2021 fast eine Woche auf CP Dümmer-See C10 in Hüde. Und auf dem gleichen Campingplatz sind wir heute für zwei Tage angemeldet. Auf der Twente-Route verlassen wir die Niederlande über Enschede und haben schon eine dreiviertel Stunde später deutschen Boden unter den Reifen. So richtig Freude, wieder in Deutschland zu sein, kommt nicht auf. Es ist nicht zu übersehen, wie sehr unser Land von der unfähigen Ampel-Regierung gegen die Wand gefahren wurde und mit einer fragwürdigen Kriegstreiberei immer noch wird. Freude indes kommt zumindest beim Reiseleiter auf, als er von der Muddi beim ersten Zwischenstopp auf einer Raststätte an der BAB 30 wegen des ausgefallenen Frühstücks mit einem Cafe to go und einem Mettbrötchen überrascht wird. Kurz vor dem Ziel meint unsere Navitöse, uns auf dem aller kürzesten Weg zum Ziel führen zu müssen, so dass wir einige Kilometer auf schmalen Wald- und Feldwegen unterwegs sind. Zehn Minuten vor der Mittagspause sind wir am Ziel und werden sehr freundlich vom Platzchef begrüßt, eingewiesen und auf Stellplatz 44 geschickt. Der Stellplatz ist okay, liegt aber unmittelbar an der Straße zum in Sichtweite liegenden See und direkt gegenüber der Gaststätte „Dümmer-Perle“. Wir richten uns für die zwei Tage so gemütlich wie nötig ein und kommen mit den Nachbarn aus Bremen ins Gespräch. Großes Aufsehen erregt de „Grüne Mamba“ aus Bückeburg, eines Fahrrad plus Wohn- und Schlafanhänger, das im Liegen gefahren wid. Zum Abendbrot gibt's warm, die Muddi kredenzt Erbsensuppe mit Bockwurst und danach gibt's einen Sturm, der uns fast das Sonnensegel weggepustet hätte. Danach ist alles wieder friedlich und wir sitzen bei einem Mönchshofer Kellerbier vorm Wohnwagen und sagen gute Nacht, grüßen und danken allen, die uns immer noch begleiten, obwohl unsere Reise zwar schön, aber nicht besonders aufregend ist.. 

 

 

Einmal rund um den See

Donnerstag, 11.07.24 / 27. Tag

 Wenn man schon mal am Dümmer ist, so ist es ein ungeschriebenes Gesetz, den See zumindest einmal zu umwandern oder zu umradeln. Wir entscheiden uns für das letztere. Denn mit dem Wandern haben wir es nicht so, aber auf unseren Rädern bzw. Pedelecs kommen wir sehr gut voran. Zumal wir die etwas über zwanzig Kilometer lange Umrundung bei unserem ersten Aufenthalt vor drei Jahren schon mal bewältigt haben. Damals sogar noch ohne Akku unterm Hintern. Wie damals radeln wir zunächst am Süd- und dann am Westufer entlang. Einziges Hindernis unterwegs sind die vielen Fußgänger und -läufer sowie entgegen kommende und nebeneinander fahrende Radfahrer. Am Nordufer liegenden Olgahafen kehren wir zur fälligen Mittagspause in Schomakers Fischbude ein. 

In Lembruch machen wir erneut Pause und beobachten von einer Bank aus das Fahrrad- und Fußgänger-Gewusel. Von hier aus sind es nur noch 4 km bis nach Hüde. Obwohl wir uns nach der konditionell recht anspruchlosen Umrundung wahrlich nicht mit Ruhm bekleckern, belohnen wir uns mit einer Einkehr ins Hüder Hof-Caf'é. Nach einem Eiskaffee für die Muddi und einem Tortenstück für den Reiseleiter genießen wir vor unserem Wohnwagen das schöne Sommerwetter. Wohl wissend, dass es mit dem schönen Wetter schon bald wieder vorbei sein soll. Wie es morgen mit dem Wetter hier aussieht, ist für uns nicht von Bedeutung. Denn morgen sind wir schon wieder unterwegs. Tagesziel unserer 8. Etappe ist der Camping Park Lüneburger Heide in Heber bei Schneverdingen.

  

 

Vom Dümmer in die Heide

Freitag, 12.07.24 / 28. Tag

 Den Start zu unserer achten Etappe haben wir gut vorbereitet und schon am Abend zuvor mit dem freundlichen und hilfsbereiten Platzbetreiber eine frühe Abreise vereinbart. Normalerweise ist hier das Check out erst ab neun Uhr möglich. Nun aber sind wir schon gegen sechs Uhr auf den Beinen. Während sich die Muddi auf den Weg zum Bäcker macht, um die Brötchen zum Frühstück zu holen, ist der Reiseleiter damit beschäftigt, schnell noch vor der Abfahrt den Inhalt der Schatzkiste aus dem Wohni-WC zu entsorgen. Warum auch unnötigen Ballast mitnehmen? Nach dem Frühstück ist beim extra für uns aufgestandenen Platzchef noch ein kleiner Restbetrag zu zahlen und schon sind wir wieder auf der Piste. Bei der Wahl zwischen der kürzeren Strecke über Walsrode und Soltau und der ca. 10 km längeren Strecke über Bremen auf der A 1 entscheiden wir uns für die Autobahn. Wie zuletzt immer öfter braucht der Reiseleiter bei der mit 175 km recht kurzen Strecke seine Pause, die wir an der Raststätte Wildeshauser Geest einlegen. An der Abfahrt Stuckenborstel verlassen wir die A 1 und fahren mit aktiviertem Blitzerwarner auf der B 75, vorbei an Rotenburg (Wümme) unserem Tagesziel entgegen. Ab Schneverdingen kennen wir uns aus. In diesem Teil der Lüneburger Heide waren wir schon öfter. Zuletzt vor 10 Jahren anlässlich einer Wanderung durch das Pietzmoor. Unbekannt indes ist für uns der Campingplatz „Lüneburger Heide“ im Ortsteil Heber. Wir sind angemeldet und darum schon nach wenigen Minuten auf unserem etwas abgelegenen Platz am Rande einer größeren Dauercamper-Kolonie. Die anfängliche Skepsis der Muddi, wegen dem ziemlich ramponierten Grasboden verfliegt schnell, nachdem wir unsere Hütte in Stellung gebracht, den kleinen Teppich ausgerollt und das Sonnensegel eingezogen haben. Hier etwas abseits und allein zu stehen, ist uns ganz recht. Aber halt - so allein sind wir ja gar nicht...... Am frühen Nachmittag trudelt nämlich etwas unerwartet eine Nachricht von Nicky aus Rethen ein. Die Frage, wie es mit einem Treffen hier auf dem Campingplatz wäre, kennt nur eine Antwort: Herzlich willkommen, wir freuen uns sehr!! Wir kennen uns schon über 12 Jahre und haben uns, man glaubt es kaum, erst einmal in Schweden getroffen. Und so gehen wir mit der Vorfreude ins Bett, morgen Nachmittag Nicky, Ehemann Frädi und Fellnase Fiete als Gast bei uns zu haben. Gut's Nächtle, bleibt alle behütet, zuversichtlich und in Bewegung.

 

 

Die Frädermanns zu Gast

Sonnabend, 13.07.24 / 29. Tag

 Das unbeständige Wetter bleibt uns weiterhin erhalten. Auch wenn es das Thermometer gerade so an die 18 Grad schafft, bleibt es zumindest trocken. Die für den Vormittag eingeplante Radtour durch die Heide verschieben wir auf morgen. Stattdessen fahren wir nach dem Frühstück mit dem Auto ins sieben Kilometer entfernte Schneverdingen, um noch ein paar Dinge für den Nachmittag einzukaufen. Wie bereits gestern erwähnt, erwarten wir heute mit den Frädermanns gern gesehenen Besuch. Die Frädermanns sind ein vom Scheitel bis zur Sohle gestandenes Camper-Ehepaar aus Rethen bei Hannover mit der Vorliebe für Ausflüge nach Skandinavien im allgemeinen und Schweden im speziellen. Und Schweden ist das Land, das uns vor zwölf Jahren zusammen brachte, als wir unter dem Titel „Einmal zum Siljan und zurück“ unseren Reiseblog über unsere ersten Schwedenreise  schrieben. Die beiderseitige Freude über das Wiedersehen ist groß. Wie unter Campern üblich, haben die beiden neben ihrem Hund Fiete nicht nur zwei Stühle, sondern auch lecker Kuchen dabei. So dass wir nach dem Glas Begrüßungs-Sekt an der von der Muddi gedeckten Kaffeetafel Platz nehmen können. Wir haben uns viel zu erzählen und das nicht nur über unser gemeinsames Camping-Hobby, sondern auch über unsere Familien, Beruf und vieles mehr. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Kurz nach 19 Uhr heißt es dann „bye bye - auf wiedersehen“. Wir sind wieder allein und uns einig, einen sehr schönen Tag erlebt zu haben. Womit der freche Spruch: „Des Campers Fluch sind Regen und Besuch“ heute eindeutig widerlegt wurde. Also, Nicky und Frädi, schön, dass ihr da ward!

 

 

Radtour durch die Heide

Sonntag, 14.07.24 / 30. Tag

 Getreu dem Motto „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, holen wir heute die gestern besuchsbedingt ausgefallene Radtour durch die Lüneburger Heide nach. Und das bei einem Wetter, wie man es sich nicht besser wünschen kann. Als Strecke suchen wir uns mit Hilfe der Komoot-App. einen Rundkurs über die Dörfer Wintermoor, Wesel, Undeloh, Wilsede und Oberhaverbeck aus. Es sind weniger die fast 50 km, die vom unserem Campingplatz bis hierher zurück zu radeln sind, als vielmehr die unterschiedliche Beschaffenheit der Radwege, sofern man diese überhaupt als solche bezeichnen kann. Auf den ersten 10 km rollen wir auf dem straßenbegleitenden Radweg der B 3 bis Wintermoor recht komfortabel dahin. Aber schon der Waldweg bis Wesel ist ein Härtetest für Material und Fahrer. Für die Quälerei auf dieser Huckelpiste werden wir aber schon auf den nächsten fünf Kilometern bis Undeloh entschädigt. In Undeloh waren wir erst vor drei Jahren mit Anke und Bernd, unseren Camperfreunden aus Buxtehude. Genau wie damals kehren wir auch heute in Undeloh zum Mittagessen ein. Die Muddi bestellt beim Heide-Imbiss auf dem Dorfplatz je eine Heidschnucken- und eine Wildbratwurst mit Pommes. Dazu 'ne Cola und schon sind wir  rund 16 Euro ärmer. Die Würstel-Stärkung ist aber auch bitter nötig, denn für die nächste Etappe nach Wilsede und Oberhaverbeck müssen wir auf der Hut sein, um auf den sandigen Wegen nicht zu stürzen. Auf dem Sanduntergrund haben selbst die Gravel-Biker Mühe, die Spur zu halten. Mit unseren City-Bikes haben wir auch mit Akku-Unterstützumg schlechte Karten. Wir sind froh, bei Kilometer 40 den Hof Tütsberg mit seiner hervorragenden Restauration zu erreichen. Nach lecker Kaffee und Kuchen mit reichlich Schlagsahne haben wir wenig Mühe, die letzten sieben Kilometer bis zu unserem Campingplatz abzustrampeln. Damit ist nicht nur diese Radtour, sondern auch unsere Sommerreise zu Ende. Sofern man die Reise wegen der unbeständigen Witterung überhaupt so bezeichnen kann.

Auch wenn wir uns morgen noch mal von zu Hause melden, grüßen und danken wir allen, die uns in den zurückliegenden 30 Tagen begleitet haben. 

 

 

Heimwärts geht's

Montag, 15.07.24 / 31. Tag

Das einzig Beständige an diesem Sommer ist seine Unbeständigkeit. Als wir heute morgen durch unser Dachfenster erst  in den blauen Himmel und dann auf die Wetter-App blicken, wird schnell klar, dass das schöne Wetter nur von kurzer Dauer ist. So haben wir zumindest am Heimreisetag Bilderbuchwetter. Nachdem wir mit dem Packen fertig sind, wird zunächst im Wohnwagen gefrühstückt, angespannt und ab geht die Post in Richtung Heimat. Bis Oschersleben sind es auf der A 7 über Hannover und weiter auf der A 2 rund 200 Kilometer. Eine Staumeldung vor der Abfahrt Bad Fallingbostel veranlasst uns, nach einem kurzen Stopp beim Edeka in Soltau den kürzeren Weg auf der B 3 über Celle dann auf der B 214 bei Braunschweig auf de A 2 zu nehmen. Als wir dann kurz vor unserem Ziel Oscherslebens bescheidene Silhouette mit der Nicolai-Kirche sehen, macht sich Freude breit, nach vier erlebnisreichen Wochen wieder zu Hause zu sein. Hier bleiben wir erstmal bis Mitte August, bevor wir dann wieder zur Spätsommerreise auf Tour gehen. Zwar wissen wir noch nicht, wohin die Reise geht. Mit Sicherheit wird aber bis dahin ein Ziel gefunden. Und wenn man ein Ziel hat, dann braucht man nur noch los zu fahren. Mit dieser Binsenweisheit sind wir bisher schon ganz schön rum gekommen.