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Weiter ins Ruppiner Seenland

 Montag 30.05.2022 / 8. Tag

Ferienpark Altglobsow 

Nachdem uns Petrus in den letzten Tagen wettermäßig wahrlich nicht verwöhnt hat, soll es in den nächsten Tagen lt. Wetter-App besser werden. Heute morgen verabschiedet uns der Campingplatz Sonnenberg allerdings noch mit frischen 10 Grad und Nieselregen. Einmal mehr bleibt uns nichts anderes übrig, als im Wohnwagen zu frühstücken. Kurz nach 9 Uhr sind wir zwar startklar, uns aber immer noch nicht einig, ob wir die direkte Route über Uelzen, Wittenberge, Pritzwalk oder den ca. 35 km längeren Umweg über Lüneburg und dann über die Autobahn A 24 in Richtung Berlin nehmen. Weil wir im Wietzendorfer Caravan- und Camping-Shop noch Sanitärzusatz und einen Nässeschutz für die Kabelverbindung kaufen müssen, entscheiden wir uns für den Umweg über die BAB 24.

 

 

Beim Tanken bekommen wir recht deutlich die verrückte Preistreiberei an den Tankstellen zu spüren. War der Liter Diesel eben noch für 1,99 bis 2,02 Euro zu haben, müssen wir bereits 2,18 Euro berappen. Unmittelbar vor der staatlich verordneten Senkung der Kraftstoffpreise treiben die Öl-Konzerne den Preis noch mal ordentlich in die Höhe. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Hinter Lüneburg versuchen wir vergeblich in einem Edeka was Essbares zur Mittagspause aufzutreiben. Da auf der Autobahn die nächste Raststätte noch zu weit weg ist, werden wir auf dem Parkplatz Wittenburg Süd zu Selbstversorgern. Zum Pott Kaffee gibt es Bockwurst mit belegten Brötchen. Ab Ausfahrt Wittstock geht es über ziemlich holprige Landstraßen zunächst bis Rheinsberg und weiter in Richtung Fürstenberg zu unserem Tagesziel, dem Ferienpark Altglobsow. Weil wir einen Platz mit Seeblick erst morgen beziehen können, bauen wir in zweiter Reihe nur das Nötigste auf. Abends können wir sogar noch bei angenehmer Witterung vor unserem Wohnwagen sitzen, bevor uns die vom See aufsteigende kühle Luft in unsere Schlepphütte treibt.

 

 

Endlich wieder Sonne

 Dienstag 31.05.2022 / 9. Tag

Ferienpark Altglobsow 

Schon über Nacht deutet sich eine spürbare Wetterbesserung an. Und als dann am Morgen die Sonne vom Himmel strahlt, haben wir nichts wichtigeres zu tun, als nach langer Zeit mal wieder vor unserem Wohnwagen zu frühstücken. In unseren Liegestühlen beobachten wir das Geschehen auf dem Platz. Mehr als einen krähenden Hahn und einige im Sand scharrende Hühner gibt es auf unserer Seite des naturbelassenen Campingplatzes allerdings nicht zu sehen. Viel wichtiger ist für uns der Umzug von der zweiten in die erste Reihe in Auge zu behalten. Ein Radler-Pärchen mit einem Kastenwagen aus Rostock ist am Packen und tritt uns ihren Platz mit herrlichem Seeblick ab. Leider ist der Stellplatz sehr uneben, so dass wir Mühe haben, unseren Wohnwagen mit Unterstützung zweier hilfsbereiter Dauercamper halbwegs in Waage zu bekommen. Schlussendlich ist es aber geschafft und wir bauen zum x-ten Mal unser Camping-Equipment in der Sommervariante, will heißen ohne Vorzelt und nur mit dem Sonnensegel auf. Am Nachmittag steht neben einem Einkauf vor allem das Tanken im acht Kilometer entfernten Fürstenberg auf dem Programm. Den Ausflug verbinden wir gleich mit lecker Ente cross im Asia-Imbiss. Nach dem Einkauf im Edeka sitzen wir noch eine ganze Weile bei einem Pott Kaffe vor der Back-Filiale des Supermarktes und beobachten das Geschehen ringsum. Etwas sinnvolleres fällt uns nicht ein. Am späten Nachmittag düsen wir wieder zurück und erledigen in der Rezeption unsere Anmeldeformalitäten. Nach dem Abendbrot werden die Räder für eine morgige Tour ins 20 Kilometer entfernte Rheinsberg klar gemacht. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sitzen wir noch bei einem Schoppen Roten vor dem Wohnwagen und genießen den schönen Frühsommerabend.

 

 

Radtour ins Ruppiner Seengebiet

Mittwoch, 01.06.2022 / 10. Tag

Die auf unseren Frühstückstisch scheinende Morgensonne ermutigt uns zu einer größeren Radtour ins Rheinsberger Seengebiet. Leider ohne uns vorher über den Wetterbericht für den weiteren Tagesverlauf informiert zu haben. Zunächst radeln wir auf guten Radwegen ins fünf Kilometer entfernte Neuglobsow. Anfangs noch etwas orientierungslos, erinnern wir uns aber schnell, im Rahmen einer Sommertour vor sechs Jahren schon mal mit dem Auto hier gewesen zu sein. Nach einem Abstecher zum Stechlin, an dessen Ufer wir eine kurze Pause einlegen, besorgen wir uns in der Tourist-Information Kartenmaterial der wichtigsten Radwege. Unser Radweg führt uns weiter über Menz nach Rheinsberg. Während es sich auf den sechs Kilometern bis Menz gut radeln lässt, geht es auf den nächsten zwölf Kilometern auf einem sehr holprigen Radweg bis Rheinsberg weiter. Ohne unsere nagelneue, rückenschonende Sattelstützenfederung wäre dieser Radweg sicher einer Tortour gewesen. Rheinsberg erreichen wir bei Regen, dass der auf der Rückfahrt zu einem Unwetter mit Hagel, Blitz und Donner ausartet, ahnen wir bis dahin noch nicht. 

 

 

Wir beschränken unseren Aufenthalt in Rheinsberg auf das Notwendigste, schließlich waren wir vor sechs Jahren schon ein paar Mal hier. Zunächst besorgen wir uns bei der Volksbank etwas Bargeld. Geldautomaten scheinen in dieser Gegend rar zu sein. Unserem Hunger begegnen wir in einem türkischen Bistro mit einem deutschen Schnitzel und Pommes. So gestärkt machen wir uns auf den Rückweg, werden aber zunächst durch das bereits erwähnte Unwetter ausgebremst. Auf freier Strecke finden wir keinen geeigneten Unterstand und werden nass bis auf die Knochen. Nach dieser Regenfahrt kommt uns das Waldcafé am Roofensee gerade recht, um unseren Frust mit Kaffee und Kuchen zu besänftigen. Auf den letzten acht Kilometern bleibt es trocken, erst im Camp fängt es wieder an zu regnen. Nach einer heißen Dusche sind wir wieder fit, auch wenn der Muddi immer noch die Nachwirkungen ihres Sturzes auf der Kellertreppe am Abreisetag zu schaffen machen. Den Rest des Tages verbringen wir im gut geheizten Wohnwagen und sind uns trotz des Regens einig, einen erlebnisreichen Tag verbracht zu haben, bei dem am Ende auch noch über 60 Kilometer geradelt wurden. 

 

 

Heute ist Ruhetag

Donnerstag 02.06.2022 / 11. Tag

Altglobsow

Pause muss auch mal sein, besonders wenn man(n) und Frau tags zuvor so „überaus aktiv“ waren, wie wir zwei Bewegungslegastheniker. Darum gibt es über den heutigen Tag auch nicht allzuviel zu berichten. Wettermäßig ist es recht kühl, aber es ist zumindest trocken. Im Laufe des Tages reisen weitere Camper an, die sich allerdings in punkto Seeblick mit hinteren Plätzen begnügen müssen. Wir sind froh es mit unserem Stellplatz ganz vorn so gut getroffen zu haben und genießen nicht nur den schönen Blick in den von Kiefernwäldern umsäumten Globsowsee, sondern auch die Stille an diesem im Ruppiner Land ziemlich abgelegenen Ort. So vergeht Stunde um Stunde völlig entspannt. Kulinarischer Höhepunkt des Tages ist die am Abend von der Muddi in unserer kleinen Bordküche zubereitete warme Mahlzeit. Es gibt Hüftsteaks, frisches Möhrchengemüse und Kartoffeln. Wie gesagt, es war heute nicht viel los bei uns, aber Pause muss schließlich auch mal sein, oder ?

 

Mit den Rädern nach Fürstenberg

 

Freitag Vormittag, 03.06.2022 / 12. Tag

Fürstenberg

Nachdem wir vorgestern wettermäßig mächtig ins Klo gegriffen haben, werden wir heute von Petrus mit Kaiserwetter belohnt. Schon morgens scheint die Sonne so kräftig auf unseren Frühstückstisch, dass wir uns vor ihr mit unserem ans Sonnensegel gehängten blauen Tarp schützen müssen. Nach dem Frühstück satteln wir unsere Drahtesel und strampeln gut gelaunt auf Fürstenberg zu. Die rund 8 Kilometer entfernte „Wasserstadt“, wie sie offiziell genannt wird, erreichen wir auf einem gut ausgebauten Radweg. Bei unserer Ankunft scheint die von der B 96 durchquerte Stadt kurz vor einem Verkehrskollaps zu stehen. Dicht an dicht wälzt sich aus beiden Richtungen eine Blechlawine durch die Stadt. Hinter der alles überragenden Stadtkirche entdecken wir die Tourist-Information, wo wir uns mit dem nötigsten Kartenmaterial versorgen. Wir schließen unsere Räder so gut wie möglich diebstahlsicher an und versuchen an Hand einer Karte die Altstadt zu erwandern. Vorbei an der alten Burg und dem Schloss führt uns unser Weg durch den Stadtpark zum Yachthafen und anschließend vorbei an den auf der Karte genannten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

 

 

Besuch beim Weihnachtsmann

Freitag Nachmittag 03.06.2022 / 12. Tag

Himmelpfort

Der Tag ist noch jung und Fürstenbergs Sehenswürdigkeiten sind abgeklappert. Wir suchen uns ein neues Ziel, treten mit Unterstützung des kleinen Motors unterm Tretlager kräftig in die Pedale und nehmen am KZ Ravensbrück vorbei radelnd Kurs auf das Weihnachtsdorf Himmelpfort zu. In dem kleinen Ortsteil von Fürstenberg soll der Weihnachtsmann einen seiner Wohnsitze haben. Na, schaun mer mal. Und tatsächlich ungefähr in Ortsmitte weisen etliche hölzerne Ebenbilder auf den Rauschebart hin. Dass er in der ehemaligen Dorfschule wohnen soll, können wir nur zum Teil bestätigen. In der Weihnachtstube war er nicht. Nur sein ungemachtes Bett scheint davon zeugen zu wollen, dass dies hier seine Basis für das Weihnachtsfest ist. Da wir zurzit wunschlos glücklich sind, verzichten wir auch darauf einen von der Weihnachtspoststelle abgestempelten Wunschzettel in den Weihnachtsbriefkasten zu werfen und steuern stattdessen die gegenüberliegende Weihnachtswirtschaft an. Ein kleines Kuchenbuffet laden zu Kaffee und Kuchen und unsere Tischnachbarn aus dem Sauerland zu einem kurzweiligen Gespräch ein. Danach machen wir noch einen Abstecher zur Klosterruine und zur Schleuse, wo wir ein Radler-Ehepaar treffen, die mit ihren drei kleinen Kindern und reichlich Gepäck unterwegs nach Schwerin sind. Auf unserem Rückweg machen wir noch einmal Halt in Fürstenberg, um noch einige Dinge im Supermarkt einzukaufen.  Mit einem gemütlichen Tagesausklang vorm Wohnwagen wirds heute allerdings nichts, weil uns ein Geschwader Mücken dermaßen zusetzt, dass es uns beizeiten in den Wohnwagen treibt.

 

 

Ein Tag im Camp

Sonnabend, 04.06.2022 / 13. Tag

Altglobsow

Der Tagesbericht kommt heute leider etwas später, weil der weibliche Teil unserer zweiköpfigen Reisegruppe unbedingt 'ne Runde Skibpo spielen wollte. 

So, aber jetzt geht's weiter. Die Skipbo-Runde ging übrigens ruckizuki an den Reiseleiter. Ebenso so fix wie der Sieg beim Kartenspiel lässt sich aber auch unser heutiger Tagesbericht zusammenfassen. Die ursprüngliche Absicht, heute schon wieder mit den Fahrrädern auf Tour zu gehen scheiterte einerseits daran, es mit der Radelei nicht übertreiben zu wollen - andererseits sollen im Laufe des Tages örtliche Gewitter nicht auszuschließen sein. Also bleiben wir auf dem inzwischen gut gefüllten Ferienhof und geben uns bis auf ein paar Ausnahmen dem hemmungslosen Nichtstun hin. Ein bissel zu tun gibt's ja immer und wenn es nur die fällige Entleerung der WC-Kassette ist. Und so vergeht der Tag bei angenehmen Temperaturen, größtenteils Sonnenschein und ohne die angekündigten örtlichen Gewitter. In den frühen Abendstunden machen wir uns stadt- bzw.  landfein, um im zum Ferienhof gehörenden Restaurant zu speisen. Die Küche des gut besuchten Hauses ist allererster Klasse. Und so war es eine gute Idee, hier rechtzeitig einen Tisch reserviert zu haben. Nach einem kleinen Abendspaziergang sitzen wir noch bei einem Schoppen Weißwein vor der Hütte und spielen Karten. Der Ausgang ist ja bekannt. Gut's Nächtle und den leider nur noch wenigen Mitlesern unseres Blogs ein frohes Pfingstfest.

 

 

Beim Fischer am Stechlin

Pfingstsonntag, 05.06.2022 / 14. Tag

Neuglobsow / Steinförde

Am Morgen des Pfingstsonntags genügt schon ein Blick durch die Dachfenster unseres Wohnwagens, um erfreut festzustellen, dass es uns heute wettermäßig kaum besser treffen kann. Ein strahlend blauer Himmel verspricht einen wunderschönen Tag und so kommt es dann auch: Wir befestigen die Packtaschen an Reiseleiters Drahtesel und starten mit voll geladenen Akkus zu einer weiteren Radtour. Erstes Ziel ist einmal mehr der Große Stechlin, wo wir in der dortigen Fischerei auf eine deftige Mahlzeit hoffen. Nur gut, dass wir unser Ziel schon kurz vor Mittag erreichen, denn mit uns haben -zig Radler und Wanderer das gleiche Ziel. Die Muddi ergattert zwei der letzten halbwegs schattigen Plätze im Außenbereich der Fischerei, um im Anschluss daran zweimal lecker Backfisch mit Bratkartoffeln und Beilage für schlanke sieben Euro p.P. zu ordern. Es schmeckt hervorragend und beflügelt uns, unsere Radtour fortzusetzen Über Dagow geht es auf gut zu fahrenden Rad- und Wanderwegen durch einen schattigen Wald weiter bis Steinförde. In der Eismanufaktur am Ortseingang gönnen wir uns zwei große Eisbecher, bevor wir über Steinhavelmühle weiter nach Fürstenberg radeln. Einen weiteren Abstecher nach Lychen verkneifen wir uns, schließlich haben wir bis hier schon über 30 Kilometer in den Beinen und bis zum Campingplatz sind es auch noch zehn Kilometer. Darüberhinaus tut auch die Hitze ihr übriges. Der wunderschöne Tag endet mit dem Abendbrot vorm Wohnwagen und wird zufälligerweise von einer Gruppe Parforce-Hornisten mit einem kleinen Konzert unmittelbar vor unserem Wohnwagen begleitet. Nach dem Aktualisieren unseres Reiseblogs und einem kleinen Absacker krabbeln wir rundum zufrieden in unsere Betten.

 

 

Neue Reiseziele

Pfingstmontag, 06.06.2022 / 15. Tag

Altglobsow

Über Nacht gehen einige kräftiger Regenschauer nieder. Ein Kurzschluss in der recht desolaten Stromversorgung des Platzes sorgt dafür, dass es mit dem Frühstück etwas später wird. Letztendlich stellt sich heraus, dass unsere workargen und etwas abgehobenen Nachbarn ihren Backofen in Betrieb hatten. Das angekündigte Tief Maja sorgt im Laufe des Vormittags für einen leichten Temperaturrückgang. Ab Mittag setzt sich zusehends schwüle Gewitterluft durch. Wir haben keine Zeit, uns mit dem Wetter zu beschäftigen. Schließlich ist heute unser letzter Tag hier im Ferienhof und wir müssen unsere morgige Weiterfahrt planen. Unsere nach wie vor unverbindliche Reiseplanung sieht vor, uns zunächst weiter in Richtung Oder und dann über Berlin in den Spreewald zu bewegen. Über Lychen, Templin und Angermünde soll es morgen auf den Campingplatz Stolzenhagen im Nationalpark Unteres Odertal gehen. Da der Platz nur 20 Stellplätze hat, haben wir bereits gestern Abend beim Betreiber angerufen und diesen kurioserweise kurz vor Beginn eines Rammstein-Konzerts im Berliner Olympia-Stadion erwischt. Alles klar, wir können kommen. Am späten Nachmittag beginnen wir mit dem Verpacken unseres Camping-Gerödels, um morgen beizeiten auf der Piste zu sein. Viel später hätte es auch nicht sein dürfen, denn kurz nach 18 Uhr fängt es zu regnen an. Die Natur braucht den Regen und uns stört er nicht. Auf zu neuen Zielen. Gut's Nächtle!