Von Ungarn weiter nach Slowenien

 

Nach unserem dreiwöchigen Kur-Aufenthalt in Ungarn sind wir ab heute wieder Touristen. Und das ist gut so. Obwohl  wir mit unserem Aufenthalt im ungarischen Thermalcamping Papa sehr zufrieden waren, ist es an der Zeit, endlich wieder auf Tour zu gehen. So lange auf einem Platz zu stehen, war noch nie unser Ding und wird es auch nicht werden. Das Reiseziel für die nächsten zehn Tage ist bereits klar abgesteckt. Wir werden unsere im Frühjahr in Slowenien abgebrochenen Reise nachholen. 

 

Von Papa nach Maribor 

Freitag, 15.09.2023 / 29. Reisetag

Wir frühstücken, wie oft an Reisetagen, im Wohnwagen und sind schon kurz vor neun Uhr auf der Piste. Zwei dringend erforderliche Tankversuche in Papa schlagen zunächst fehl, weil wir nur auf Tankstellen mit Kartenzahlung treffen, ohne unser restliches Bargeld los zu werden. So fahren wir auf anfangs guten, später holprigen Landstraßen in Richtung Savar, tanken in der Kleinstadt Celldömölk und sind froh, nach einem Zwischenstopp in Kam die Europastraße 66 (Route 86) zu erreichen. Nach dem Mittagessen in einer Raststätte (Vendéglő) kurz vor Katafa machen wir eine etwas längere Pause am Friedhof von Kozmadombja. Von hier aus sind es nur noch 20 Kilometer bis zur ungarisch-slowenischen Grenze. In Slowenien fahren wir ausschließlich auf der gut ausgebauten Autobahnen A 5. Für das slowenische Autobahnnetz haben wir uns gestern für stolze 37 Euro für einen Monat elektronisch registrieren lassen. Maribor erreichen wir im dicksten Berufsverkehr. Mit Stopp and Go quälen wir uns durch die Stadt und erreichen den etwas auswärts gelegenen Campingplatz Kekec gegen 16 Uhr. Nach dem trotz verlorener ACSI-Card problemlosen Check Inn bauen wir unser Camp im hinteren Teil des Platzes auf grobem Kies auf. Mit ACSI-Rabatt werden hier 27,20 Euro pro Nacht aufgerufen. Wie lange wir hier bleiben, wissen wir noch nicht. Wir gehen mal von drei bis vier Tagen aus.

 

  

Eine Floßfahrt die ist lustig

Sonnabend, 16.09.2023 / 30. Tag

Das schöne, an manchen Tagen viel zu heiße Wetter in Ungarn, bleibt uns auch in Slowenien treu. Bei 24 Grad und einer leichten Brise lässt es sich hier auf dem kleinen Campingplatz Kekec am Stadtrand von Maribor gut aushalten. Zumal das unsympathische Paar mit den zwei unerzogenen, ständig kläffenden Hunden von gegenüber abgereist ist. Innerhalb kurzer Zeit reisen neben uns drei Camperpaare aus dem baden-württembergischen Ludwigsburg an. Dass wir uns von den Schwaben umzingelt fühlen, ist nur ein "Späßle", aber dass man uns mit dem Auto-Kennzeichen BK zunächst für Landsleute aus Backnang bei Stuttgart hält, eher nicht.

Nun zum Tageablauf: Nach dem Frühstück steht zunächst ein Einkauf im nur 350 Meter entfernten Supermarkt an. Als nächstes warten wir auf die Bestätigung unserer Anmeldung zu einer Flossfahrt auf der Drau mit Musik, Jause und Umtrunk. Die Bestätigung kommt gegen Mittag mit der Aufforderung, zu um 16 Uhr an der Abfahrtstellle der "Maribor Flosarji" in der Koblar-Bucht zu sein. Uns für diese Tour zu entscheiden ist das Beste, was wir machen können. Von der Begrüßung mit Brot, Salz und Slibowitz bis zum "all you can drink" mit Jause an den Tischen, begleitet von oberkrainer Musik ala Slavko Avsenik, geht es von Anfang rund auf dem Floß. Dazu kommt, dass mit uns eine Gruppe  österreichischer Jungs mit ihren Freundinnen an Bord ist, die für super Stimmung sorgen. Einer von ihnen ist Robert, der heute 30 Jahre alt wird und zahlreiche Späße und lustige Spiele der Flößer über sich ergehen lassen muss. So vergeht die Zeit mit Musik und Tanz wie im Fluge. Dass uns die Flößer ab der Endstation am Lent sogar wieder zurück zum Ausgangsort der Fahrt nehmen, finden wir besonders nett und legen dafür noch einen extra Schein in die Flößerkasse. Wieder zurück im Camp, lassen wir den schönen Tag vorm Wohnwagen nochmal Revue passieren und können nur noch einmal wiederholen: was Besseres hätten wir heute gar nicht machen können. Gut's Nächtle!

 

 

Einmal Ptuj und zurück

Sonntag, 17.09.2023 / 31. Tag

Um unseren Reiseblog fortsetzen zu können, wollen wir morgen versuchen, ein Netzteil für unseren Laptop zu bekommen. Andernfalls werden wir unserem Mitteilungsbedürfnis mit dem Smartphone auf die Sprünge helfen müssen. Aber egal, wir bleiben auf jeden Fall aktuell zu und gehen gleich zur Tagesordnung über. Nach längerer Pause starten wir heute mit unseren Rädern zu einer größeren Tour. Geplant ist eine Tour entlang der Drau ins 30 km entfernte Ptuj, der ältesten Stadt Sloweniens. Wir fahren zunächst in der Nähe des rechten Ufers auf guten Radwegen. Je näher wir allerdings ans Ufer kommen, um so schlechter kommen wir voran. Das Hochwasser, das vor ein paar Monaten auch arg Slowenien zugesetzt hat, hat hier deutliche Spuren hinterlassen. Der Weg wurde bis auf Steine und Geröll total unter- bzw. weggespült. An Radfahren ist da nicht zu denken, wir kommen nur schiebend voran und reichlich frustriert gegen Mittag in Ptuj an. Diesen Weg schließen wir für die Rückfahrt aus und sind zunächst darum bemüht, ein Restaurant für die Mittagsmahlzeit zu finden. In der Altstadt werden wir nach mehreren Versuchen fündig, nachdem wir uns zuvor noch ein bisschen in der Stadt umschauen. Die Muddi kehrt mit einigen hilfreichen Tipps für die Rückfahrt aus einem Geschäft zurück. Mit den Tipps und dem Navi strampeln wir zunächst hinauf zur Burg und dann auf kleinen, verkehrsarmen Straßen am Hochufer der Drau nach Maribor zurück. Unseren Campingplatz erreichen bei Einbruch der Dunkelheit nach 78 Kilometern.  

 

 

Heute ist Ruhetag 

Montag, 18.09.2023 / 32. Tag

Nach der doch etwas anstrengender als vorher vermutet absolvierten Radtour von gestern legen wir heute einen wohlverdienten Ruhetag ein. Der Tag beginnt übrigens sehr erfreulich, weil es dem Reiseleiter gelingt, nach mehreren vergeblichen Versuchen in einschlägigen Geschäften ein Netzteil für den Laptop aufzutreiben. So beginnt für ihn der Ruhetag nach telefonischer Anmeldung mit der Fahrt zum Computer- und Multimediadienste von Tomaž Sukič, im Industriegebiet an Maribors Stadtrand. Der hilfsbereite und sympathische Slowene hat das gesuchte Teil auf Lager. Nach einer Testphase von wenigen Minuten und einem freundlichen Gespräch ist unser Laptop für den fairen Preis von 25 € wieder einsatzbereit. Danke Tomaž, du hast uns und vielleicht auch den Leserinnen und Lesern n unseres Reiseblogs einen großen Gefallen getan. Nachdem auf dem Rückweg unser Zugpferd noch randvoll getankt wird, ist für den Nachmittag Freizeit angesagt. Ausgeruht und zufrieden mit der nun wieder funktionierenden Technik widmet sich der Reiseleiter nach vorausgegangener Vorarbeit der Muddi mal wieder seinen legendären Bratkartoffeln. Es schmeckt uns vorzüglich. Ein erfolgreicher Tag geht zu Ende. Übrigens der vorletzte hier, denn morgen heißt es schon wieder Sachen packen. Unsere Reise geht übermorgen weiter, nächste Station ist Bled.

 

 

In Maribors Altstadt 

Dienstag, 19.09.2023 / 33. Tag

Nach einer durchregneten Nacht soll es heute laut Wettervorhersorge auch tagsüber recht trübe und nass bleiben. Dass das eine Falschmeldung ist, stellt sich schon im Laufe des Vormittags heraus. Sicherheitshalber packen wir aber doch noch die Regenumhänge in unsere Radtaschen, bevor wir uns auf die Pedelecs schwingen. Wir radeln auf gut ausgebauten Radwegen, unbeeindruckt vom immer dichter werdenden Straßenverkehr, hinein in Maribors Stadtzentrum. Wobei erwähnt werden muss, dass unsere anfangs gute Stimmung zusehends unter den mangelnden Ortskenntnissen des Reiseleiters leidet. Ohne Stadtplan sich nur auf das Fahrrad-Navi zu verlassen, genügt nicht. Da wird es manchmal schwer, mit den Fahrrädern im Verkehrsgewusel einer fremden Stadt die Übersicht zu behalten. Als wir nach rund fünf Kilometern die Alte Brücke über die Drau erreichen, bessert sich die Stimmung in unserer zweiköpfigen Reisegruppe. Wir machen einen ersten Fotostopp auf der Brücke, von wo es nur noch wenige Meter bis zum Hauptplatz mit der Pestsäule, vorbei an den Fontänen hinunter zum Lent, zur ältesten Rebe der Welt sind. Vorher suchen wir für unsere Räder einen halbwegs sicheren Parkplatz, um die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erkunden. Ein leichtes Hungergefühl beim Reiseleiter kündigt gegen Mittag an, dass es an der Zeit ist, eine geeignete Lokalität zur Nahrungsaufnahme aufzusuchen. In punkto Restaurants, Bistros und Kneipen ist in der Altstadt die Auswahl groß. in der Poštna Ulica  reiht sich ein Lokal an das andere, so dass wir im „Kozlovna Poštna“ schon bald zu Tische sitzen. Im Gegensatz zum Hinweg macht uns der Rückweg keine Probleme. Ohne uns zu verfahren erreichen wir unseren Campingplatz. Die Muddi macht noch einen kleinen Einkauf, während der Reiseleiter ein paar Scheine am Bankomaten zieht. Nach dem Abendbrot heißt es dann schon wieder Sachen packen. Nach fünf Übernachtungen in Maribor ziehen wir weiter nach Bled, verabschieden uns aber von hier vorm Schlafengehen noch mit einer Flasche slowenischen Weißwein. „Wohl sein, Gut's Nächtle und Tschüssikowski“.

 

 

Die Polizei dein Freund und Helfer

Mittwoch, 20.09.2023 / 34. Tag

Weil wir gestern bereits den größten Teil unseres Camping-Equipments verladen haben, sind wir bereits kurz nach neun Uhr startbereit, um unsere nächste Etappe in Angriff zu nehmen. Zuvor verabschieden wir uns nach alter, leider immer weniger gepflegter Campersitte von unseren Nachbarn, von denen wir mit einem Camperpaar aus Ludwigsburg einen guten Kontakt hatten. Bereits nach wenigen Minuten liegt Maribor hinter uns und wir schleichen mit der für unseren Wohnwagen zugelassenen Geschwindigkeit von nur 80 km/h über die Autobahn. Unterwegs werden wir wiederholt mit der Aufforderung schneller zu fahren von  hinten angehupt. Gegen den Willen der Muddi tritt der Reiseleiter ein bissel mehr aufs Gaspedal, um wenigstens mit den großen Brummis mit zu schwimmen, die sonst pausenlos an uns vorbeiziehen würden. Auf einem Rasthof kurz vor Celje machen wir die erste und kurz vor Ljubljana die zweite Pause. Wobei uns die erste Pause besonders gut im Gedächtnis bleiben wird, weil wir zum wiederholten Mal vergessen, im Wohnwagen den Kühlschrank auszuschalten, während wir espressoschlürfend in der Raststätte sitzen. Unser vorsintflutlicher Kühlschrank nuckelt im Handumdrehen unsere Batterie leer. Auf solche Pannen vorbereitet, kramen wir das mitgeführte Starterkabel hervor, und freuen uns über die von der Muddi organisierte Hilfe der slowenischen Autobahnpolizei. Zwei junge Männer in Uniform hatten anfangs zwar etwas Mühe mit unserem deutschen Starterkabel, brachten aber unser Zugpferd mit ihrem slowenischen Kabel schnell wieder auf Trab. Abgesehen von einer kleinen Irrfahrt in Ljubljana, weil wir den Spurwechsel auf die Autobahn nach Kranj / Villach verpassen, erreichen wir Bled nach rund 180 km kurz vor 15 Uhr. Aber hoppla, was ist den hier los? In der Stadt, am See und am Eingang zum Campingplatz wimmelt es von Menschen. Dass wir hier in einer Touristenfalle sind, ist nicht zu übersehen.

Das Check-Inn zögern wir etwas hinaus, um uns erst den zugewiesenen Stellplatz anzusehen. Unsere anfängliche Skepsis weicht schnell absoluter Zufriedenheit mit unserem Stellplatz 242 im hinteren, sehr ruhigen Bereich des Platzes. Mit inzwischen traumwandlerischer Sicherheit bauen wir unser Camp auf, bevor die Muddi in unserer Bordküche, Kottelets, Erbsen und Kartoffeln zubereitet und damit zumindest kulinarisch für einen angenehmen Ausklang dieses Tages sorgt.

 

 

Radtour um den See

Donnerstag, 21.09.2023 / 35. Tag

Über Nacht kündigt ein erster leichter Regenschauer die bevorstehende Wetteränderung an. Zumindest bis zum Wochenende soll es lt. Wetter-App  regnerisch und etwas kühler sein. Wir lassen es auf uns zukommen und machen uns daran, unsere Lebensmittel- und Getränkevorräte aufzufüllen. Wie bisher üblich, ziehen wir es vor, mit den Rädern auf Einkaufstour zu gehen. Das hat gegenüber dem Auto den Vorteil auf dem rund 5 km langen Weg um den See ein bisschen von der schönen Gegend zu sehen. Im Bleder Sparmarkt angekommen, schlägt erstmal Muddis große Stunde - und das im wahrsten Sinn des Wortes. Während sie sich fast 'ne Stunde Zeit lässt, den Einkaufszettel kostengünstig abzuarbeiten, wartet der Reiseleiter geduldig vor dem Einkaufstempel. Mit vollgepackten Radtaschen radeln wir auf Umwegen durch die Stadt, machen eine Pause an der rausgeputzten Seepromenade, von der man einen herrlichen Blick über den See hat. Den mit uns allerdings jede Menge Touris genießen wollen. Am frühen Nachmittag im Camp zurück, sind wir der Meinung, für heute genug getan zu haben. Zumindest halten wir uns von weiteren Unternehmungen weitestgehend fern. Da wir unmittelbar über uns eine der W-LAN Antennen des Platzes haben, können wir mit unserem Smart-TV im Wohni nach Herzenslust ferngucken, bzw. streamen. Nach langer Zeit mal die Tagesschau zu gucken macht wenig Sinn. ARD und ZDF hauen nach wie vor in die rot-grüne Kerbe. Außerdem ist Deutschland für uns zurzeit soweit weg. Die Zeit in Ungarn und hier in Slowenien ohne Emigranten, Flüchtlinge usw. zu genießen, hält unser Heimweh in Grenzen. Wir fühlen uns hier auf jeden Fall sauwohl und uns auch das vorher gesagte schlechte Wetter nichts anhaben. Wie sagte einst Karl Valentin? „Alle reden vom Wetter, aber keiner unternimmt was dagegen.“. Wir auch nicht........

  

 

Stubenarrest

Freitag, 22.09.2023 / 36. Tag

Bereits beim Frühstück vorm Wohnwagen trommelt der Regen recht kräftig auf unsere Dachmarkise und lässt auch im Laufe des Vormittags bis auf ein paar kurze Pausen nicht nach. Ein Blick auf die Wetterkarte bringt schnell Klarheit darüber, dass das nur der Anfang ist. Am frühen Nachmittag geht ein wolkenbruchartiger Starkregen nach dem anderen über uns hernieder, was schlimmes befürchten lässt. Trotz der Hanglage hinter uns saufen wir aber nicht ab und der Boden unter uns nimmt das Wasser gut auf. Trotzdem ziehen wir uns in unsere kleine Schlepphütte zurück. Hier trommelt der Starkregen dermaßen aufs Wohnwagendach, so dass eine Unterhaltung, geschweige Radiohören oder Fernsehen unmöglich sind. Zum wiederholten Mal besteht unser Schneckenhaus den „U-Boot-Test“, alles bleibt dicht. Zwar etwas eng, aber unser 4,20 Meter langer und 2,10 Meter breiter Wohnwagen ist eben kein Raumwunder. Witterungsbedingt haben für also den ganzen Tag „Stubenarrest“. Aber auch nach Einbruch der Dunkelheit schüttet es wie aus Kannen. Bei dem Schietwetter hält sich unser Drang zum Abendbrot ins Platz-Restaurant unten am See zu gehen in Grenzen. Allerdings weniger des Wetter wegen, sondern mehr wegen dem für einen Campingplatz etwas übertriebenen Preisen der Bruzzelbude. Stattdessen begnügen wir uns mit einer Dosenerbsensuppe mit Würsteln aus unserer Bordküche. Den Rest des Tages verbringen wir vorm Fernseher mit den beiden letzten Teilen der Netflix-Serie „Liebes Kind“, während der Regen ununterbrochen auf unser Wohnwagendach trommelt. Gut's Nächtle, morgen ist Herbstanfang.

 

 

Klobasa in der Murka Kranjska

 

Sonnabend, 23.09.2023 / 37. Tag

Die Wetter-App behält Recht und verschont uns nach dem gestrigen Regentag mit weiteren Niederschlägen. Da es aber morgens noch etwas kühl ist, frühstücken wir im Wohnwagen. Auch tagsüber schafft es das Thermometer kaum über 16 Grad. Das hält uns nicht davon ab, uns zur Mittagszeit auf die Räder zu schwingen und auf der Straße am See ins Stadtzentrum zu radeln. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, steht allerdings neben der sportlichen Ertüchtigung unserer etwas übergewichtigen Körper die feste Absicht, in einem der zahlreichen Restaurants möglichst landestypisch zu Mittag zu speisen. Zuvor legen wir einen Fotostopp an der Promenade ein, soweit man die autofreie Svoboda cesta als Promenade bezeichnen kann. Wie es der Zufall will, treffen wir hier unsere Ludwigsburger Camping-Nachbarn aus Maribor, die ebenfalls auf Camping Bled stehen. Nicht weit von hier finden wir in der Grajska cesta das Restaurant „Gostilna Murka“. Weil Bled ein recht teures Pflaster ist, schaut die Muddi erstmal in die Speisekarte, gibt aber schon bald Entwarnung, weil die Karte für jeden Geldbeutel etwas bereit hält. Während wir uns bei den Getränken für einen Krug Wasser für einen schlappen Euro entscheiden, sind wir uns einig, die original Krainer Wurst (Kranjska Klobasa) verspeisen zu müssen, wenn wir schon mal in der Oberkrain sind. Gesagt, gegessen und nach einem Espresso rund 30 Euro gezahlt. Wie gesagt, Bled ist ein teures Pflaster, dafür waren wir aber in einem der besten Restaurants der Stadt.

Noch vor Einbruch der Dunkelheit fangen wir an zu packen, denn morgen geht es weiter an den Rand des Triglav-Naturparks, nach Bohinj-Bystrica. Chronistenpflicht ist noch, dass wir den Abend vorm Fernsehen bei einer Flasche Rotwein und Knabberkram mit dem „Großen Deutschland-Quiz“ verbringen. Gute Nacht.

 

 

Am Triglav-Nationalpark

 Sonntag, 24.09.2023 / 38. Tag

 Bohinjska Bistrica

Nach vier wettermäßig durchwachsenen Tagen auf unserem Campingpatz am Bleder See starten wir heute zu unserer nächsten Etappe innerhalb Sloweniens. Ursprünglich stand heute die Hauptstadt Ljubljana auf unserer Agenda. Wir haben uns aber bereits vor ein paar Tagen gegen den zweitägigen Ausflug in die slowenische Metropole entschieden, um uns dafür länger im Triglav-Nationalpark aufhalten zu können. Als wir im Mai dieses Jahres unsere Tour aus privaten Gründen in Slowenien abbrachen, haben wir während unseres Aufenthalts im Camp Spik nur wenige Ausflugsziele im nördlichen Teil des Triglav (u.a. Planica) gesehen. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, auch den südlichen Teil des Nationalparks und vielleicht sogar das wunderschöne Soca-Tal zu besuchen. Das Camp Danica in Bohinjska Bistrica, unser heutiges Tagesziel, erreichen wir schon gegen elf Uhr vormittags. Nach dem problemlosen Check Inn mit der Ersatz-ACSI-Card das übliche Prozedere: Stellplatz Nähe W-Lan-Antenne suchen, Stützen runter kurbeln, Wohnwagen ausrichten, Strom anschließen, Sonnensegel in die Kederleiste ziehen, Teppich auslegen, Campingstühle und -tisch draufstellen. Danach gibt's gewöhnlich erstmal einen Espresso, diesmal sogar noch etwas mehr. Weil wir in Bled nicht gefrühstückt haben, hat die Muddi sich neben dem Campaufbau auch noch um das Frühstück gekümmert, Kaffee gekocht usw. Am Nachmittag schauen wir uns im Fernsehen das Bundesliga-Handballspiel zwischen Leipzig und Magdeburg (27:27) und am Abend den Tatort an. Nach soviel Fernsehen werden wir morgen mal wieder zu einer größeren Radtour starten. Ziele gibt es hier genug und die Radwege dorthin sind super. Bleibt zu hoffen, dass das Wetter mitspielt. 

 

 

Ende gut, alles gut

 Montag, 25.09.2023 / 39. Tag

Erst gegen Mittag schafft es die Sonne, sich gegen den seit ein paar Tagen wolkenverhangenen Himmel durchzusetzen. Obwohl es vormittags noch empfindlich kühl ist, frühstücken wir vorm Wohnwagen, um danach mit den Rädern zum Einkauf in die Stadt zu fahren. Im örtlichen Mercator-Supermarkt kaufen wir recht groß ein und radeln mit voll gepackten Radtaschen ins Camp zurück. Danach schicken wir uns an, zur gestern geplanten Radtour zum Bohinj-See zu starten. Unter blauem Himmel und bei Temperaturen knapp unter 20 Grad strampeln wir auf herrlichen Radwegen immer an der Sava entlang unserem Ziel entgegen. Dass unterwegs einige Steigungen zu bewältigen sind, stört uns nicht, die Akkus unterm Hintern leisten ganze Arbeit. Bis zum Bohinj-See geht alles gut. Das böse Erwachen kommt, als das Display auf Muddis Pedelec plötzlich eine Fehlermeldung ausgibt. „ERROR“ (Fehler) ist in großen Buchstaben zu lesen. Auch ein Anruf in einem Bohinjner E-Bike-Verleih hilft uns nicht weiter. Mit dem Rad ohne Unterstützung zurück zu strampeln kommt wegen der Steigungen nicht in Frage. Als Lösung bietet sich der Vorschlag der Muddi an, sie mit dem defekten Rad am See zurück zu lassen, während der Reiseleiter mit seinem Rad die rund acht Kilometer zurück radelt und mit dem Auto sie plus Rad wieder abholt. Gesagt, getan: die Muddi wartet - der Reiseleiter strampelt. Alles klappt wie besprochen. Getreu dem Grundsatz, dass zu jeder Radtour eine Einkehr gehört, kehren wir in Bohinj-Bistrica in das für seine landestypischen Gerichte bekannte Gasthaus „Strudl“ ein. Während die Muddi dort  einen „Bohnen-Sauerkraut-Kartoffel-Eintopf“ löffelt, stillt der Reiseleiter seinen Hunger mit einem Brettl original Bohinjner Wurst mit Griebenschmalz und Brot. Beides lecker und preiswert. Soweit so gut. Als dann aber der Reiseleiter mit seinem gefährlichen Halbwissen im Camp nochmal alle Knöpfe am Display vom Rad der Muddi durchdrückt, geschieht ein Wunder. Die Anzeige „ERROR“ verschwindet und der Drahtesel nimmt wieder seine gewohnte Arbeit auf. Na bitte, geht doch. Nachdem die Muddi wieder einmal unseren Wohnwagen zur rollenden Marmeladen-Manufaktur umfunktioniert und aus einem Kilo Zwetschgen fünf Gläser Marmelade kocht, geht ein aufregender Tag zu Ende. Ende gut, alles gut. Tschüssikowski bis morgen. Bei schönem Wetter geht's ins Soca-Tal. Wir freuen uns drauf.

 

 

Denn erstens kommt es anders.....

 Dienstag, 26.09.2023 / 40. Tag

Morgens ist es zwar noch empfindlich kühl, aber sobald sich der Morgennebel verzieht und die Sonne etwas höher steigt, steigt auch die Quecksilbersäule an unserem Außenthermometer am Wohnwagen. Gegen Mittag setzt sich die Sonne endgültig durch und sorgt für die Rückkehr des erhofften Altweibersommers. Beste Voraussetzungen um zur geplanten Tour ins Soca-Tal zu starten. Ein erster Blick auf die Karte zeigt uns, dass wir es neben der respektablen Entfernung auch mit einem ebenso respektablen auf und ab zu tun bekommen. Obwohl wir gestern mit den Steigungen dank Akku-Unterstützung keine Probleme hatten, erinnern wir uns heute an die gestrige Panne und die Möglichkeit, dass uns gleiches noch einmal widerfahren könnte. Wir haben zwar gestern unseren E-Bike-Händler informiert, doch der hat sich noch nicht zurück gemeldet. Wir gehen auf Nummer sicher und canceln die Tour. Ade schönes Soca-Tal. Oder doch nicht? Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Als der Reiseleiter die Frage stellt, warum wir eigentlich nur zu einer Stippvisite und nicht für mehrere Tage ins Soca-Tal fahren, kommt die Zustimmung der Muddi trotz der nicht ganz so einfachen Anreise schneller als erwartet. Die Antwort kann nur heißen, dass wir morgen unsere „Zelte“ hier abbrechen und mit dem Gespann ins Camp Soca fahren. Und so machen wir es auch. Die Anfrage per Internet ist schnell gemacht und die Buchungsbestätigung vom Soca-Camp kommt blitzschnell auf dem gleichen Weg. Und somit steht unserem Wunsch, zum Abschluss unserer Tour durch Slowenien ins Soca-Tal zu fahren, nichts mehr im Wege. Wie haben wir doch unseren Tagesbericht getitelt? „Denn erstens kommt es anders, usw........“ Wir melden uns morgen aus dem Soca-Camp im Soca-Tal.

 

 

Höllenfahrt durchs Triglav Gebirge

 

 Mittwoch, 27.09.2023 / 41. Tag

Als wir kurz nach acht Uhr aus den Betten krabbeln, ist es draußen noch kalt und nass. Unser Außenthermometer zeigt frische sechs Grad. Im leicht durchgeheizten Wohnwagen indes lässt es sich gut frühstücken. Obwohl kurz danach Fahrbereitschaft hergestellt ist, kommen wir nicht vom Fleck. Einmal mehr gibt der Anlasser nur ein müdes Krächzen von sich. Und das ohne Wohnwagen, so dass der Kühlschrank nicht als Sündenbock in Frage kommt. Vermutlich geht über Nacht irgendwo die Spannung flöten, die zum Starten gebraucht wird. Mit dem Ladegerät ist die Batterie in einer halben Stunde soweit geladen, dass es zum starten reicht. Zum Start einer Tour, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wie falsch es ist, in der Fremde nur dem Navi zu vertrauen, merken wir kurz hinter Bohinj-Bistrica, wo wir unbewusst die Hauptroute verlassen und auf einer schmalen, kurvenreichen Straße brutal bergauf geführt werden. Teilweise mit Steigungen von 15 Prozent. In 1300 m N.N. angekommen müssen wir erstmal Pause machen. Leider ist damit  noch nicht alles überstanden, denn was uns bei der Talfahrt erwartet, ist kaum zu beschreiben. In engen Serpentinen geht es auf holpriger "Straße" bergab  bis Tolmino. Nach dieser 50 km langen Höllenfahrt treffen wir hier auf die ursprünglich geplante Hauptroute. Wir schulden unserem Schutzengel ein Dankgebet und legen den zweiten Teil dieser "Tortour" auf normalen Straßen zurück. Nach rund vier Stunden erreichen wir den Ort Soca und kurz danach das gleichnamige Camp. Der sich am Ufer der Soca terrassenförmig an einen Berghang schmiegende Campingplatz macht auf uns einen sehr guten Eindruck. Da der Patz sehr gut besucht ist, lassen wir uns mit der Suche nach einem schönen Stellplatz viel Zeit. Während im vorderen Teil des weitläufigen Platzes unsere Freunde von der wohnmobilfahrenden Zunft dicht an dicht stehen, finden wir im mittleren Teil einen Platz, auf dem wir mit gewohnter Routine unser Camp aufbauen. Danach löst die Muddi ihr Versprechen ein, abends zu kochen. Es gibt Krainer Wurst, Sauerkraut und Kartoffeln. Lecker! Nebenbei jagt sie noch einen großen Batzen Wäsche durch die Waschmaschine, während sich der Reiseleiter dem Abwasch widmet. Nach so einem ereignis- und arbeitsreichen Tag vorm Wohnwagen noch am eigenen Lagerfeuer zu sitzen, ist Balsam für die Seele, zumal das Ganze noch mit einem Dämmerschoppen slowenischen Weins abgerundet wird. 

PS: Bilder von unserer Fahrt durchs Triglavgebirge gibt's nicht. Die Beifahrerin war zumeist mit den Nerven völlig runter........

 

 

Mal alle Viere gerade sein lassen

 

 Donnerstag, 28.09.2023 / 42. Tag

Nach den gestrigen Reisestrapazen mal so richtig auszuspannen und mal alle Viere gerade sein zu lassen, ist ein Vorsatz der für heute ganz oben auf der Agenda steht. Und so beginnt der Tag für uns erst um 10 Uhr. Etwa zu der Zeit, in dem die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen über die mächtigen Berge zu uns ins Tal schickt. Dass die Muddi zum Frühstück nicht nur frische, sondern auch leckere Brötchen aus dem Platzrestaurant besorgt, während der Reiseleiter zum Duschen und Rasieren ist, verdient besonders erwähnt zu werden. Damit sind aber auch schon unsere heutigen Aktivitäten erschöpft. Denn danach werden unsere Liegestühle (Marke Westfield) einem gründlichen Belastungstest unterzogen. So geht die Zeit dahin und wir sind mit uns und dem wunderschönen Campingplatz, auf dem es uns an nichts fehlt, rundum zufrieden. Erst am Nachmittag kommt zumindest die Muddi wieder ein bisschen in Bewegung, um den Kaffee mit den leckeren slowenischen Cremeschnitten zu servieren. Ansonsten ist in unserer Küche heute tote Hose. Denn auch am Abend ziehen wir es vor,  das Restaurant am Platz aufzusuchen. Die Speisekarte ist mit einigen Pizzen zwar überschaubar, dafür sind diese aber äußerst schmackhaft und preiswert. De Muddi bestellt sich sogar noch einen Schoppen Sauvignon Blanc dazu, während es der Reiseleiter beim üblichen, hopfenhaltigen Kaltgetränk belässt. Mit Einbruch der Dunkelheit beginnen an zahlreichen Stellplätzen die Lagerfeuer zu flackern. So auch bei uns. Schließlich hat die Muddi erst gestern einen ganzen Sack Brennholz heran geschleppt. Nach geraumer Zeit erlischt ein Feuer nach dem anderen. Ein schöner Tag geht zu Ende. Was bleibt, ist ein leises Stimmengewirr mit fröhlichen Menschen aus aller Herren Länder. Wie werden wir das alles vermissen, wenn wir mal nicht mehr reisen können.......

 

 

An Tagen wie diesen

 Freitag, 29.09.2023 / 43. Tag

An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit, an Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit“! Nein, ewig Zeit haben wir leider nicht, da müssen wir den Toten Hosen widersprechen, die damit das Glücksgefühl und die Suche nach Ewigkeit ausdrücken wollen. Nach dem heutigen Tag teilen wir aber sehr gern das Gefühl mit Campino und Co., einen besonders schönen Tag erlebt zu haben. Aber der Reihe nach: Unser Tag beginnt auch heute erst um 10 Uhr, weil die Sonnenstrahlen erst dann das wunderschöne Soča-Tal und unseren Frühstückstisch vorm Wohni erreichen. Nach dem üblichen Aufräumen in und vor der Hütte wird erstmal Pause gemacht und sich seelisch und moralisch auf den Wandertag vorbereitet. Spätestens jetzt müssen unsere lieben Blog-Mitleserinnen und -Mitleser wissen, dass wir zwar gute Radfahrer sind, aber mit dem Wandern so gar nichts am Hut haben. Trotzdem wagen wir uns gegen Mittag im mehr oder weniger laienhaften Wanderoutfit in die Spur und traben los. Der Reiseleiter hat für den Fall der Fälle seinen „Sitzgehstock“ dabei, falls die Beine nicht so wollen, wie sie sollen. Doch es spaziert sich, immer an der Soča entlang, wider Erwarten gut. Und so haben wir zusehends unsere Freude an dieser uns etwas ungewohnten Fortbewegungsform. Am touristischen Highlight, den  „Soča-Trögen“, machen wir unmittelbar am Ufer der vorbei brausenden Soca Halt. Der Reiseleiter wagt sogar einen kurzen Kontakt mit dem eiskalten Wasser. Dann gehen wir noch ein Stück flussaufwärts, bevor wir nach etwa zwei bis drei Kilometern wieder zurück im Camp sind. Dass wir ein bisschen stolz auf unseren (Mini)-Wandertag sind, mag die oder der Eine vielleicht belächeln. Stolz kann die Muddi auch am Abend sein, als sie uns lecker Gehacktes-Stippe mit Kartoffeln und Gurke zubereitet, während der Reiseleiter sich um das allabendliche Lagerfeuer kümmert. Dort sitzen wir bei einem Schoppen Wein und Ronnys Schnulzenmusik („Hohe Tannen“, „Kleine Annabell“, usw.) bis nur noch Glutrester von unserem Lagerfeuer übrig sind und sind mit uns und der Welt zufrieden. Was für ein wunderschöner Tag! „An Tagen wie diesen.....“, beginnt unser Tagesbericht. Noch Fragen? Wir glauben nicht.

 

 

Ärger mit dem Pass

 Sonnabend, 30.09.2023 / 44. Tag

Weil es beim zu frühen Aufstehen draußen noch kühl und nass ist, lassen wir uns auch heute erst kurz vor 10 Uhr von der Sonne wecken. Der Tag ist fest verplant und sieht nach dem Frühstück eine Autotour ins ca. 32 km entfernte Kranjska Gora vor. Unseren Wohnwagen lassen wir im Camp Soča zurück. Dass zwischen dem Camp Soča und Kanjska Gora der berüchtigte Vršičpass mit 50 Haarnadelkurven zu bewältigen ist, weiß bis dahin nur der Reiseleiter. Kein Wunder, dass die Muddi immer blasser wird, als es hinauf bis auf 1600 Meter geht. Zumal die Straße nicht nur von Autos, sondern von Motorrad- und Radfahrern befahren wird. In Kranjska Gora verspricht der Reiseleiter der Muddi, für den Rückweg nicht über den Vršičpass zu fahren, sondern eine andere Straße zu nehmen. Dadurch wieder froh gestimmt, erledigen wir zunächst im „Mercator“ einige Einkäufe, statten dem Camp Spik, wo wir im Mai dieses Jahres unsere Slowenien-Tour abbrachen, einen Besuch ab, bummeln durch die Stadt und machen uns nach einem Espresso in einem Straßecafé wieder auf den Heimweg. Wie gesagt, nicht über den Vršičpass, sondern mit einem Umweg von 70 km (!) über Tarviso und Resiutta in Italien. Groß sind Entsetzen und Enttäuschung, als die keineswegs leicht zu fahrende „Straße“ von Resiutta hinüber nach Slowenien gesperrt ist. Und das, nachdem wir uns auf enger, holpriger Bergstraße bis zum Pass hinauf manövriert haben. Dass sich plötzlich die Muddi als Co-Pilotin wie bei einer Auto-Rallye an diesem Kurvenmanöver beteiligt und den Reiseleiter unterstützt, soll hier nicht verschwiegen werden. Wegen der Sperrung geht's also auf gleichen Weg wieder steil bergab, um mit einem Umweg von weiteren 75 km (!) über Tarcento den Grenzübergang Uccea zu erreichen. Das alles geschieht zunächst bei einbrechender Dunkelheit und setzt sich über eine Schleichfahrt zurück ins Soča-Tal bei völliger Dunkelheit fort. Unser Camp erreichen wir fix und foxi erst kurz nach 20 Uhr mit sage uns schreibe 225 km (!) auf dem Tacho. Bei Rückfahrt über den Vrsic-Pass, wären es knapp 70 km gewesen........

 

 

Abschied vom Camp Soča

 Sonntag, 1.10.2023 / 45. Tag

Im Gegensatz zu den beiden vorausgegangenen Tagen verläuft der heutige Tag recht unspektakulär. Aufstehen wie immer erst kurz vor zehn Uhr. Danach Frühstück mit Muddis legendärem Rührei. Als Gegenleistung übernimmt der Reiseleiter den Abwasch. Danach sind ein paar Stunden Nichtstun angesagt. Eine Übung, die wir bekanntlich bestens beherrschen. Weil heute Sonntag ist und auch schönes Wetter, laden wir uns am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen ins Platz-Restaurant ein. Und dann ist es auch schon wieder soweit. Nach vier schönen und dem gestrigen etwas stressigen Tag müssen wir packen. Auch diese Übung geht uns leicht von der Hand, weil schon unzählige Mal gemacht. Zwischendurch bleibt sogar noch genug Zeit, um sich fast eine Stunde lang mit einem Camperpaar aus Bayern zu unterhalten. Die beiden stehen mit ihrem ebenfalls fast 30 Jahre alten Wohnwagen ein paar Meter weiter neben uns. Zum letzten Abendbrot hier im Camp Soča sitzen wir schon auf gepackten Sachen. Was uns den Abschied schöner aber nicht leichter macht, ist unser allabendliches Lagerfeuer. Erst als unser Feuer als eines der letzten im weiten Rund bis auf ein paar Glutreste runter gebrannt ist, ziehen wir uns zu einer Netflix-Serie in unseren leicht durchgeheizten Wohnwagen zurück. Damit ist auch das Kapitel Slowenien und ganz speziell das Kapitel Soča-Tal abgehakt. „Scheee war's“, würde unsere Camperfreundin Marylou aus dem Westallgäu sagen. Morgen Abend stehen wir schon beim Camping-Brunner am Millstätter See im Ösiland. Also tschüssikowski und bleibt gelassen und zuversichtlich